Satellitenpanne bei russischem Raketenstart
WOSTOTSCHNY (dpa) - Russland hat nach dem Start einer Rakete vom neuen Weltraumbahnhof Wostotschny den Kontakt zu einem Satelliten verloren. Der Wettersatellit „Meteor-M Nr. 2-1“habe die Zielumlaufbahn um die Erde nicht erreicht, wie die Raumfahrtbehörde Roskosmos am Dienstag mitteilte.
Die Sojus-Rakete war zuvor planmäßig gestartet. Es war erst der zweite Flug einer Rakete vom neuen Kosmodrom Wostotschny rund 8000 Kilometer östlich von Moskau. Neben dem Wettersatelliten sollte sie 18 Mikrosatelliten in eine Umlaufbahn um die Erde bringen.
Möglicherweise habe die Raketenstufe vom Typ Fregat nicht planmäßig gezündet, hieß es der Agentur Interfax zufolge aus Raumfahrtkreisen. Anschließend könnte sie demnach in den Atlantik gefallen sein. Ein Experte schloss ein Problem bei der Vorbereitung in Wostotschny nicht aus. Ein Informant der Agentur Tass sagte, der Satellit könne sich auch auf einer ungeplanten Erdumlaufbahn befinden. Sollte er entdeckt werden, würde versucht, Kontakt herzustellen. Sollte es innerhalb von 24 Stunden keine Signale geben, sei der Satellit wohl verloren.
Auch bei der Eröffnung von Wostotschny am 28. April 2016 hatte es Probleme gegeben. Wegen eines technischen Defekts war der Start damals um einen Tag verschoben worden. Skandale hatten das „Jahrhundertprojekt“zudem immer wieder gebremst.
Mit Wostotschny will sich Russlands Raumfahrt unabhängig machen von Nachbar Kasachstan, auf dessen Gebiet sich das Kosmodrom Baikonur befindet.