Bei der Musikschule gibt’s Handlungsbedarf
Im kommenden Jahr soll ein Gesamtsanierungskonzept für 2019 erstellt werden
ELLWANGEN - Moritz von Woellwarth mag die Musikschule. Das Gebäude ist toll, die Lage neben dem Rathaus ideal und die Raumaufteilung ziemlich optimal. An der einen oder anderen Stelle gibt’s aber doch Handlungsbedarf. Weshalb für 2019 ein sinnvolles Sanierungskonzept erstellt werden soll.
Etwa 300 Jahre hat das Musikschulgebäude auf dem Buckel. Lange hat es der Stadt Ellwangen als Rathaus gedient. Im Büro der Stadtkasse ist heute die Geschäftsstelle, im Nebenraum steht noch ein uralter Tresor. Die Einbauschränke sind der Farbe nach von anno Tobak, die Holzbänke auf den Fluren dürften auch schon das eine oder andere Jahrzehnt auf dem Buckel haben. Und welche Farbe der Teppich im Treppenhaus einmal hatte, ist nur noch schwer zu erkennen. Eine Stolperfalle ist er auch.
„Das Mobiliar ist typisch Musikschule: Wir kriegen, was übrig bleibt“, sagt von Woellwarth. Was ihn nicht weiter stört. Er mag die Kombination aus Alt und Neu. Aber in manchem hätten sich die Anforderungen eben geändert. Im Sommer werden die Räume heiß. Lüften geht nicht wegen der Nachbarn. Ein anderer Wermutstropfen: Schlagzeuger und Blechbläser sind in die Marienpflege ausquartiert. Es gibt kein richtiges Lehrerzimmer. Die Filzbahnen unter der Decke dämpfen den Schall, schlucken aber auch das Licht der Lampen. Und die Toiletten sind auch nicht mehr zeitgemäß, so Jochen Widdermann vom Stadtbauamt.
Statt jetzt hier etwas zu flicken und dort etwas zu ändern, soll im kommenden Jahr ein Gesamtkonzept für die Musikschule erstellt werden. Angefangen bei den Fenstern, über eine Klimatisierung bis hin zum Mobiliar. „Wir müssen überlegen, was nötig ist, und was Luxus“, sagt von Woellwarth. Ein Außenaufzug, um das Haus barrierefrei zu machen, wird wohl nicht dabei sein. Das habe man schon einmal geprüft, sagt Widdermann. Da fehlt es rund um das Kulturdenkmal auch an Platz.
Dann werde man den inklusiven Musikunterricht eben in andere Gebäude verlegen, nimmt’s von Woellwarth sportlich. Anbieten wolle er das auf jeden Fall.
Umfangreiche Arbeiten absehbar
Dass beim Gebäude Handlungsbedarf besteht, sieht auch Oberbürgermeister Karl Hilsenbek so. Die Musikschule sei eine wichtige Kultureinrichtung auch für das Umland. Mit ein paar Euro sei es nicht getan, betonte Hilsenbek bei der Begehung mit dem Kulturausschuss. Wird in das Gebäude eingegriffen, muss es auch an die neuen gesetzlichen Vorgaben beim Brandschutz oder der Trinkwasserverordnung angepasst werden. Die Arbeiten werden dann auch nicht eben in den Sommerferien zu erledigen sein. Sie werden sich eher über zwei, drei Jahre ziehen, schätzt Widdermann.
Zu Beginn hatte der OB von Woellwarth ein dickes Kompliment gemacht. Es sei einfach klasse, wie er sich auch persönlich einbringe und auch in Gruppen wie den Reiterlichen Jagdhornbläsern mitspiele.