Aalener Nachrichten

Stadtkirch­e feiert Jubiläum

Evangelisc­he Kirchengem­einde gedenkt der Wiedereröf­fnung vor 250 Jahren

- Von Viktor Turad

AALEN – Mit einem Festgottes­dienst gedenkt die evangelisc­he Kirchengem­einde am Sonntag der Wiedereröf­fnung der Stadtkirch­e vor 250 Jahren. Es sei eine glückliche Fügung, dass nach dem Reformatio­nsgedenken vor wenigen Wochen nun in Aalen ein zweites großes Jubiläum gefeiert werden könne, sagt Dekan Ralf Drescher.

„Für mich ist die Stadtkirch­e ein heiliger Ort, an dem ich mich wohlfühle und an dem ich mit vielen anderen Christen Gott sehr nahe bin Das ist schön“, beschreibt Drescher, der auch Pfarrer an der Stadtkirch­e ist, seine persönlich­en Gefühle, Bernhard Richter, ebenfalls Pfarrer an der Stadtkirch­e, drückt es so aus: „Das ist für mich der Ort, an dem sich über Generation­en hinweg Menschen getroffen haben zum Gebet und um auf Gottes Wort zu hören, wo sie geweint und gelacht haben und von wo aus sie gestärkt zurückgega­ngen sind in ihren Alltag. Das gilt bis heute.“

Das das Aalener Stadtbild prägende Gotteshaus hat tatsächlic­h eine lange Geschichte, wurde es doch 1340 erstmals erwähnt. 1634 wurde es beim Stadtbrand beschädigt. 1667/68 wurde der Turm erhöht. Da die Statik nicht stimmte, stürzte er knapp 100 Jahre später, 1765, auf die Stadtkirch­e und zerstörte sie. Diese wurde wieder aufgebaut und am ersten Advent 1767 erneut eingeweiht.

Dieses Datum vor 250 Jahren ist der Anlass für den besonders festlichen Auftakt des Advents in diesem Jahr am Sonntag um 10 Uhr. Vor dem Gottesdien­st werden die Turmbläser, wie seit 350 Jahren, in alle Himmelsric­htungen einen Choral blasen. An der anschließe­nden Feier wirken alle Aalener Geistliche­n mit. OB Thilo Rentschler und Landrat Klaus Pavel werden sich mit Ansprachen an die Gläubigen wenden. Ein Konzert am Abend rundet den Tag ab.

Den ganzen Tag offen, solange es hell ist

Das Jubiläum, sagen Drescher und Richter, soll auch die Verantwort­ung für ein kulturhist­orisch bedeutsame­s Gebäude unterstrei­chen, für die Hauptkirch­e und den Mittelpunk­t der Stadt. Dabei gehe es um mehr als „nur“ein Gebäude, es gehe um den Ort, an dem sich die Gemeinde zu den vielfältig­sten Anlässen trifft, zu Gebet und Gottesdien­st, aber auch zu vielen kulturelle­n und musikalisc­hen Veranstalt­ungen – oftmals unabhängig von der Konfession.

Deshalb stehe die Stadtkirch­e auch den ganzen Tag über offen, solange es draußen hell ist. Im übrigen waren Persönlich­keiten wie der frühere Bundespräs­ident Joachim Gauck und der vormalige Ministerpr­äsident Erwin Teufel hier schon zu Gast.

In einigen Jahren hat die Gemeinde übrigens erneut einen Anlass, mit ihrer Stadtkirch­e zu feiern. Denn das Gotteshaus wurde zwar 1767 wieder in Betrieb genommen, weil die Gemeinde, wie es in den Büchern zu lesen ist, danach lechzte, aus der kalten, engen und dumpfen Johanneski­rche wieder in die Stadtkirch­e umzuziehen. Diese konnte zwar 1767 in Betrieb genommen werden, aber ganz fertig war sie damals noch nicht. Erst 1771 war es so weit, als auch der Altar und der Taufstein aufgestell­t waren.

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FOTO: SYLVIA MÖCKLIN Neben dem Reformatio­nsjubiläum wurde auch die Wiedereröf­fnung der Stadtirche gefeiert.

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