Die lange Suche nach dem Erfolgserlebnis
Auch ohne Günter Niggel hofft Bezirksliga-Schlusslicht SSV Aalen auf den Klassenerhalt
AALEN - Die Fußball-Bezirksliga startet am Sonntag bereits in die Rückrunde. Liganeuling SSV Aalen ist nach zehn sieglosen Spielen in Folge sowie dem Rücktritt von Aufstiegstrainer Günter Niggel am Tiefpunkt angelangt. Der Glaube an den Klassenverbleib ist dem Tabellenletzten vor dem Duell mit Mitaufsteiger FC Ellwangen allerdings keinesfalls verloren gegangen.
Sechseinhalb Jahre war Günter Niggel Cheftrainer beim SSV Aalen und führte die Mannschaft aus den Niederungen der Kreisliga B bis in die Bezirksliga. Umso überraschender wirkte die Nachricht vom Rücktritt des Erfolgscoaches am vergangenen Wochenende. „Der Verlust von Günne schmerzt sehr, wir sind zu einem super Team zusammengewachsen und sind gute Freunde geworden“, bedauert Hans-Peter Bauer. Niggel wolle dem Verein die Chance geben, die aktuelle Situation durch einen Trainerwechsel zu verbessern. „Er ist nicht davon gelaufen, weil wir Letzter sind“, sagt Bauer. Vielmehr habe der langjährige Trainer das Gefühl gehabt, die Mannschaft nicht mehr zu erreichen. Bauer: „Er hat sich immer viele Gedanken um den SSV gemacht. Wenn man diese zunehmend negativen Sachen allerdings mit nach Hause nimmt und nicht mehr gut schlafen kann, dann ist es eben besser die Reißleine zu ziehen.“
Der Abteilungsleiter befindet sich nun mitten in der Suche nach einem Nachfolger und verrät, dass „wir mit einigen Kandidaten im Gespräch sind und es bereits ganz gut aussieht.“Im letzten Spiel vor der Winterpause wird der bisherige CoTrainer Semih Köksal an der Seitenlinie stehen, doch auch er wird sich aus familiären Gründen verabschieden. Zumindest auf dem Papier sind die Rollen der beiden Aufsteiger klar verteilt, nachdem man sich im Vorjahr in der Kreisliga A II noch auf Augenhöhe begegnet war. „Es ist eine verdammt schwierige Situation, in der die Mannschaft dringend ein Erfolgserlebnis braucht“, beschreibt er die Stimmung beim SSV, der seit bereits fünf Spieltagen die Rote Laterne inne hat.
Hoffnung nicht aufgegeben
In der bevorstehenden Winterpause wolle man sich für die schwierige Mission Klassenerhalt noch einmal sammeln und neuen Mut schöpfen. „Wir haben noch genügend Spiele, um auf einen Nichtabstiegsplatz vorzurücken.“Ein wichtiger Faktor wird dabei auch Torjäger Semir Velagic sein, auf dessen Konto zehn der bisherigen 15 SSV-Saisontreffer gehen. „Aber er kann auch nur so viele Tore schießen, wie er Vorlagen von seinen Mitspielern bekommt. Daher ist nun die gesamte Mannschaft gefordert“, so Bauer. 16 Spiele verbleiben dem SSV im Kampf um den Klassenerhaltnoch, derzeit ist das rettende Ufer gerade einmal sechs Punkte entfernt.
Der SSV ist natürlich bei weitem nicht das einzige Team, das im Tabellenkeller unter Zugzwang steht. Der Vorletzte SV Neresheim (15./8), der in den bisherigen drei Auftritten unter dem neuen Trainer Erhard Kühnhold tor- und punktlos blieb, muss am Sonntag im Derby beim beim FV 08 Unterkochen (10./18) bestehen. Der TSV Heubach (14./9) wiederum empfängt das Spitzenteam FV Sontheim/Brenz (4./27), der VfL Iggingen (13./11) hat die formstarken Sportfreunde Lorch (6./24) zu Gast. Zeitgleich stehen sich mit der SGM Kirchheim/Trochtelfingen (9./19) und dem TV Neuler (11./17) zwei Kontrahenten aus vermeintlich sicheren Gefilden gegenüber, die aber aufpassen müssen, in der Tabelle nicht nach hinten abzurutschen. Als klarer Außenseiter tritt der SV Ebnat (12./12) beim SV Lauchheim (2./30) an, der sich nach herausragenden acht Siegen in Serie plötzlich im Aufstiegsrennen wiederfindet.
Diesmal soll Sieg her
Der souveräne und weiterhin ungeschlagene Primus SV Waldhausen (1./37) könnte derweil seine Position zum Abschluss einer famosen ersten Saisonhälfte weiter festigen. Gegen den VfL Gerstetten (7./22) steht dem SVW vor heimischer Kulisse allerdings ein Härtetest bevor: Im Hinspiel war die Rohsgoderer-Elf beim starken Neuling nicht über ein 2:2Remis hinausgekommen.