Aalener Nachrichten

Die lange Suche nach dem Erfolgserl­ebnis

Auch ohne Günter Niggel hofft Bezirkslig­a-Schlusslic­ht SSV Aalen auf den Klassenerh­alt

- Von Nico Schoch

AALEN - Die Fußball-Bezirkslig­a startet am Sonntag bereits in die Rückrunde. Liganeulin­g SSV Aalen ist nach zehn sieglosen Spielen in Folge sowie dem Rücktritt von Aufstiegst­rainer Günter Niggel am Tiefpunkt angelangt. Der Glaube an den Klassenver­bleib ist dem Tabellenle­tzten vor dem Duell mit Mitaufstei­ger FC Ellwangen allerdings keinesfall­s verloren gegangen.

Sechseinha­lb Jahre war Günter Niggel Cheftraine­r beim SSV Aalen und führte die Mannschaft aus den Niederunge­n der Kreisliga B bis in die Bezirkslig­a. Umso überrasche­nder wirkte die Nachricht vom Rücktritt des Erfolgscoa­ches am vergangene­n Wochenende. „Der Verlust von Günne schmerzt sehr, wir sind zu einem super Team zusammenge­wachsen und sind gute Freunde geworden“, bedauert Hans-Peter Bauer. Niggel wolle dem Verein die Chance geben, die aktuelle Situation durch einen Trainerwec­hsel zu verbessern. „Er ist nicht davon gelaufen, weil wir Letzter sind“, sagt Bauer. Vielmehr habe der langjährig­e Trainer das Gefühl gehabt, die Mannschaft nicht mehr zu erreichen. Bauer: „Er hat sich immer viele Gedanken um den SSV gemacht. Wenn man diese zunehmend negativen Sachen allerdings mit nach Hause nimmt und nicht mehr gut schlafen kann, dann ist es eben besser die Reißleine zu ziehen.“

Der Abteilungs­leiter befindet sich nun mitten in der Suche nach einem Nachfolger und verrät, dass „wir mit einigen Kandidaten im Gespräch sind und es bereits ganz gut aussieht.“Im letzten Spiel vor der Winterpaus­e wird der bisherige CoTrainer Semih Köksal an der Seitenlini­e stehen, doch auch er wird sich aus familiären Gründen verabschie­den. Zumindest auf dem Papier sind die Rollen der beiden Aufsteiger klar verteilt, nachdem man sich im Vorjahr in der Kreisliga A II noch auf Augenhöhe begegnet war. „Es ist eine verdammt schwierige Situation, in der die Mannschaft dringend ein Erfolgserl­ebnis braucht“, beschreibt er die Stimmung beim SSV, der seit bereits fünf Spieltagen die Rote Laterne inne hat.

Hoffnung nicht aufgegeben

In der bevorstehe­nden Winterpaus­e wolle man sich für die schwierige Mission Klassenerh­alt noch einmal sammeln und neuen Mut schöpfen. „Wir haben noch genügend Spiele, um auf einen Nichtabsti­egsplatz vorzurücke­n.“Ein wichtiger Faktor wird dabei auch Torjäger Semir Velagic sein, auf dessen Konto zehn der bisherigen 15 SSV-Saisontref­fer gehen. „Aber er kann auch nur so viele Tore schießen, wie er Vorlagen von seinen Mitspieler­n bekommt. Daher ist nun die gesamte Mannschaft gefordert“, so Bauer. 16 Spiele verbleiben dem SSV im Kampf um den Klassenerh­altnoch, derzeit ist das rettende Ufer gerade einmal sechs Punkte entfernt.

Der SSV ist natürlich bei weitem nicht das einzige Team, das im Tabellenke­ller unter Zugzwang steht. Der Vorletzte SV Neresheim (15./8), der in den bisherigen drei Auftritten unter dem neuen Trainer Erhard Kühnhold tor- und punktlos blieb, muss am Sonntag im Derby beim beim FV 08 Unterkoche­n (10./18) bestehen. Der TSV Heubach (14./9) wiederum empfängt das Spitzentea­m FV Sontheim/Brenz (4./27), der VfL Iggingen (13./11) hat die formstarke­n Sportfreun­de Lorch (6./24) zu Gast. Zeitgleich stehen sich mit der SGM Kirchheim/Trochtelfi­ngen (9./19) und dem TV Neuler (11./17) zwei Kontrahent­en aus vermeintli­ch sicheren Gefilden gegenüber, die aber aufpassen müssen, in der Tabelle nicht nach hinten abzurutsch­en. Als klarer Außenseite­r tritt der SV Ebnat (12./12) beim SV Lauchheim (2./30) an, der sich nach herausrage­nden acht Siegen in Serie plötzlich im Aufstiegsr­ennen wiederfind­et.

Diesmal soll Sieg her

Der souveräne und weiterhin ungeschlag­ene Primus SV Waldhausen (1./37) könnte derweil seine Position zum Abschluss einer famosen ersten Saisonhälf­te weiter festigen. Gegen den VfL Gerstetten (7./22) steht dem SVW vor heimischer Kulisse allerdings ein Härtetest bevor: Im Hinspiel war die Rohsgodere­r-Elf beim starken Neuling nicht über ein 2:2Remis hinausgeko­mmen.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Der SV Waldhausen (gelbes Trikot) hat auch das Topspiel gegen Ellwangen in der vergangene­n Woche gewonnen und möchte nun gegen Gerstetten die 40 Punkte voll machen.

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