Traumauftakt mit Verletzungsschock
Heim-WM – Handballerinnen starten mit Kantersieg und bangen um Naidzinavicius
LEIPZIG (SID) - Die deutschen Handballerinnen sind standesgemäß in die Heim-WM gestartet, bangen aber um Kim Naidzinavicius. Beim 28:15 (12:7)-Kantersieg gegen Außenseiter Kamerun zog sich die Abwehrchefin eine Knieverletzung zu und wurde zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht. Die Freude über den gelungenen Start hielt sich bei Bundestrainer Michael Biegler daher in Grenzen.
Beste Werferin vor 6000 Zuschauern in der ausverkauften Arena Leipzig war Anna Loerper mit fünf Toren. Mit einem weiteren Sieg am Sonntag (20.30 Uhr/Sport1) gegen Südkorea will die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) Kurs auf das Achtelfinale nehmen.
„Sportlich war das sicherlich ein Auftakt nach Maß. Die Mannschaft hat in Abwehr sehr überzeugend gespielt, wird sich im Turnierverlauf aber noch steigern“, sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning.
Dabei begann das Heimspiel für die Ladies mit einem Schock. Nach einem Zusammenprall mit ihrer Gegenspielerin wurde Naidzinavicius schon nach 140 Sekunden vom Feld getragen. Biegler, der im WM-Eröffnungsspiel schon auf Ausnahmetalent Emily Bölk verzichten musste, schaute besorgt. Naidzinavicius droht im schlimmsten Fall das WMAus. „Ein Ausfall wäre mit Blick auf unsere großen Ziele ziemlich bitter“, sagte Hanning. Der Sieg gegen den Dritten der Afrikameisterschaft geriet derweil zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Linksaußen Angie Geschke gelang nach 59 Sekunden nach einem Tempogegenstoß der erste Turniertreffer. Der EM-Sechste hatte das Spiel danach im Griff und profitierte immer wieder von technischen Fehlern der Kamerunerinnen, die erst zum zweiten Mal an einer WM teilnehmen. Die in allen Belangen überlegenen Gastgeberinnen setzten sich schnell auf 9:2 (16.) ab.
Biegler verfolgte das Geschehen stehend an der Seitenlinie, feuerte seine Spielerinnen immer wieder an und spendete nach gelungenen Aktionen Beifall. Ins Spiel seiner Mannschaft schlichen sich aber einige Fehler ein. Spielführerin Loerper erzielte per Siebenmeter ihr 400. Länderspieltor zum 22:9 (44.).
Nach dem Spiel am Sonntag gegen Südkorea trifft die DHB-Auswahl in der Vorrunde noch auf Serbien (5. Dezember), China (6. Dezember) und Vize-Weltmeister Niederlande (8. Dezember). Die ersten vier Teams erreichen das Achtelfinale. DEL (27. Spieltag): Nürnberg - Schwenningen 4:5 n.V. (1:2,1:1,2:1). – Tore: 0:1 Wörle (5:01), 1:1 Mitchell (5:17), 1:2 Rech (14:39), 2:2 Reimer (21:28), 2:3 Fleury (27:54), 3:3 Jurcina (48:20), 3:4 Rech (56:41), 4:4 Dupuis (58:17), 4:5 Poukkula (62:40). – Zuschauer: 5026. – Strafminuten: Nürnberg 4 - Schwenningen 8. Außerdem: Mannheim - Wolfsburg 4:3 (2:2,1:0,1:1), Ingolstadt - Straubing 3:6 (0:1,2:1,1:4), Krefeld - Köln 0:2 (0:0,0:1,0:1), Bremerhaven Düsseldorf 2:5 (0:1,1:2,1:2), Iserlohn - Berlin 1:3 (1:0,0:0,0:3), München - Augsburg 4:3 (2:1,1:1,1:1). – Tabelle: 1. Berlin 92:64/ 58, 2. Nürnberg 77:58/55, 3. München 94:74/52, 4. Wolfsburg 82:69/46, 5. Iserlohn 72:75/43, 6. Mannheim 73:79/43, 7. Schwenningen 70:68/41, 8. Köln 87:82/ 39, 9. Düsseldorf 76:75/39, 10. Bremerhaven 78:84/39, 11. Ingolstadt 66:76/36, 12. Krefeld 74:85/30, 13. Augsburg 74:87/29, 14. Straubing 65:99/23. DEL 2 (22. Spieltag): Ravensburg - Dresden 5:2 (1:0,4:2,0:0), Kaufbeuren - Frankfurt 1:2 (0:0;0:1;1:1), Tölz - Heilbronn 3:1 (1:1,0:0,2:0), Freiburg - Kassel 1:3 (0:1,1:1,0:1), Bayreuth - Bietigheim 1:2 (1:1,0:1,0:0), Riessersee - Weißwasser 2:3 n.P. (2:1,0:1,0:0), , Crimmitschau - Bad Nauheim 1:2 (0:1,0:1,1:0). – Tabelle: 1. Bietigheim 81:62/50, 2. Frankfurt 98:67/49, 3. Kassel 84:59/44, 4. Dresden 71:64/42, 5. Riessersee 76:68/39, 6. Crimmitschau65:73/36 7. Ravensburg 89:73/35 8. Kaufbeuren 71:60/32, 9. Bad Nauheim 56:72/29, 10. Heilbronn 71:81/24, 11. Bayreuth 53:75/24, 12. Freiburg 60:79/23, 13. Weißwasser 54:84/21 , 14. Bad Tölz 72:84/20. Zimmermann wieder auf Skiern: Die Freestylerin Lisa Zimmermann hat sich nach einem überstandenen Kreuzbandriss viel früher als geplant wieder auf Skier gestellt und kann sich größere Chancen auf eine OlympiaTeilnahme ausrechnen. „Ich bin um einiges voraus“, so die 21-Jährige: „Es ging viel besser, als ich gedacht habe. Jetzt bin ich wieder motivierter.“Wann sie wieder für Sprünge bereit sein werde, wisse sie nicht. „Es passiert so viel innerhalb von zwei Wochen“, sagte die Slopestyle-Weltmeisterin von 2015. Es könne sein, dass sie in drei Wochen schon wieder springen könne.