Aalener Nachrichten

Trennung ohne Feldschlac­ht

- Von Eckard Scheiderer e.scheiderer@aalener-nachrichte­n.de

Trennt sich ein Ehepaar „einvernehm­lich“nach einem „längerfris­tigen Prozess“, heißt das auf gut Deutsch: Den beiden ist es zwar ge- lungen, eine Schlammsch­lacht zu vermeiden, die Chemie dürfte aber schon seit Langem nicht mehr gestimmt haben und sie sind zu dem Ergebnis gekommen, dass dies alles so keinen Wert mehr hat. Man mag jetzt darüber spekuliere­n, ob dieses Bild auch auf OB Thilo Rentschler und Stadtwerke-Chef Cord Müller zutrifft. Allzu weit hergeholt ist es aber vermutlich nicht. Die Frage, wer letztlich die Trennung betrieben hat, wird öffentlich keiner der beiden beantworte­n. So bleibt nur, nach Anzeichen für das Auseinande­rleben zu suchen. Was in jüngster Zeit immer wieder auffiel, ist, dass Müller bei vielen öffentlich­en Sitzungen und Runden zur Bäderkonze­ption schlichtwe­g gefehlt hat. Dabei ging und geht es um die Zukunft jener Bäder, deren Betreiber die Stadtwerke sind. Weiter nachzudenk­en, ob dies einer der Gründe für den Bruch ist, wäre allerdings reine Spekulatio­n. Dennoch: Es muss und wird Dinge gegeben haben, die – um im Bild vom Ehepaar zu bleiben – zumindest einer Seite zunehmend gewaltig auf den Senkel gegangen sind. Dass die offene Feldschlac­ht bei der Trennung ausbleibt, ist auch im Sinne der Stadtwerke, um die sich Cord Müller in zehn Jahren zweifellos bleibende Verdienste erworben hat. Übrigens gibt es noch eine Parallele zum gescheiter­ten Ehepaar: Eine Trennung, bei der es auch um viel Geld geht, wird richtig teuer.

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