Traub wird abermals kritisiert
Bürgermeister nimmt Stellung zum Verkauf von Gewerbeflächen an YG-1
OBERKOCHEN (hü) - Im Gemeinderat Oberkochen hat jetzt Bürgermeister Peter Traub noch einmal Stellung zum Verkauf von Gewerbeflächen an den südkoreanischen Werkzeughersteller YG-1 bezogen. „Ich akzeptiere die Kritik des Gemeinderates nicht frühzeitig eingebunden gewesen zu sein, doch absolute Vertraulichkeit und umfassende Information ist ein Spagat, den niemand schafft“, sagte Traub.
Er verwies darauf, dass vonseiten der Südkoreaner Verschwiegenheit gefordert gewesen sei. Manche Dinge könne man eben nicht an die große Glocke hängen, da sie ansonsten von vorneherein zum Scheitern verurteilt seien. Traub verwahrte sich dagegen seine Informationspolitik zu skandalisieren.
Im Übrigen habe er den Gemeinderat generell über den anstehenden Verkauf von Gewerbeflächen informiert, nur nicht im Detail. Traub betonte, dass man in der Vergangenheit jeden Wunsch der ortsansässigen Oberkochener Unternehmen erfüllt habe. Man habe wahre Klimmzüge gemacht. All diese Entscheidungen seien wichtig und richtig gewesen, dies gelte auch für die geplante Ansiedlung von YG-1. In diesem Fall habe er die Interessen der Bevölkerung in den Vordergrund gestellt, beteuerte Traub. Er verwies darauf, dass nicht immer Hochkonjunktur herrsche und, dass man über neue Arbeitsplätze froh sein könne.
Michel le Maire (CDU) kritisierte die Informationspolitik des Bürgermeisters, die nicht durch die Gemeindeordnung gedeckt sei. Traub betonte, dass er diese Kritik akzeptiere. Der Bürgermeister weiter: „Dieses Pferd ist jetzt schon fünfmal tot geritten“. Joachim Heppner (Grüne) wollte wissen, ob der Verkaufspreis von 75 Euro pro Quadratmeter Gewerbefläche kostendeckend sei. Traub verwies darauf, dass dies der vom Gemeinderat festgelegte ganz normale Preis sei. YG-1 habe keinerlei Subventionen erhalten.