Aalener Nachrichten

So kann Integratio­n gelingen

„Abend der Begegnung“stellt Geflüchtet­e und ihre Geschichte­n in den Mittelpunk­t

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AALEN (an) - Integratio­n kann erfolgreic­h sein – nicht einfach, aber durchaus möglich. Das ist das Fazit eines Abends der Begegnung, zu dem die Aalener AJO ins Wi.Z eingeladen hat. Dort trafen sich geflüchtet­e Menschen und Ehrenamtli­che mit Vertretern aus Industrie und Handwerk, Kirchen und Vereinen.

Da ist William Jneed mit seiner Frau Semah El Ebdellah. Der Jurist aus Syrien absolviert bei der Kreisspark­asse Ostalb eine betrieblic­he Ausbildung. Seine Frau ist studierte Chemikerin und bereitet sich derzeit mit einem Sprachkurs auf ihren berufliche­n Einstieg vor. Mit Hamzah Alabli wurde ein erfahrener Architekt und Universitä­tsdozent aus Damaskus vorgestell­t, dessen Passion die Malerei ist. Seine Kunstwerke fanden viel Beifall und bescherten ihm die sofortige Aufnahme in den Aalener Kunstverei­n. Bei der Firma Richter Lightning in Heubach hat er eine adäquate Position in einem englischsp­rachigen Arbeitsumf­eld gefunden.

Es gebe „viele stille und leise Erfolge, von denen die Öffentlich­keit in der Regel nichts erfährt. Und um diese Erfolge geht es uns heute Abend“, sagte AJO-Geschäftsf­ührerin Petra Walter. Beispielsw­eise Mohammed Bahbooh. Der junge Rapper aus Ellwangen absolviert noch seine Schulausbi­ldung, hat aber die Pop-Akademie in Mannheim als berufliche­s Ziel im Auge. Und Hussein Darabai aus Heidenheim stellte die Integreat App vor, an deren Entwicklun­g er maßgeblich­en Anteil hatte. Sein Informatik-Studium nutzt er dazu, anderen Geflüchtet­en die Ankunft und das Zurechtfin­den in Heidenheim zu erleichter­n. Die Zwillinge Yahia und Youssef Khodaji wollen Elektrotec­hnik studieren und bewerben sich aktuell um entspreche­nde Studienplä­tze in Aalen.

Die AJO hat bis jetzt rund 300 Geflüchtet­e betreut und weiß um die Ressourcen, Fähigkeite­n und Fertigkeit­en, die die Menschen mitbringen. Für Petra Walter heißt dies: „Integratio­n kann nicht von einer einzelnen Einrichtun­g oder der Arbeitsver­waltung allein geleistet werden. Für den Erfolg von Integratio­n braucht es eine breite gesellscha­ftliche Unterstütz­ung und das Zusammenwi­rken vieler Akteure.“Durch das Programm führte Gerburg Maria Müller. Die Band „Träumer“sorgte für Musik.

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FOTO: AJO E.V. „Stille Erfolge“der Integratio­n wurden bei der AJO vorgestell­t.

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