Aalener Nachrichten

Wolf reißt drei Schafe in Bad Wildbad

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STUTTGART (tja) - Erneut hat ein Wolf in Baden-Württember­g mehrere Schafe gerissen. Drei Tiere in Bad Wildbad (Landkreis Calw) wurden Ende November Opfer eines Wolfs, der aus Niedersach­sen in den Südwesten gewandert ist. Das hat das Landesumwe­ltminister­ium am Donnerstag mitgeteilt. Damit wurden zum zweiten Mal seit rund 100 Jahren in Baden-Württember­g Schafe von einem Wolf getötet.

Das Ministeriu­m hatte Speichelpr­oben an den Kadavern der Schafe sicherstel­len lassen. Sie wurden untersucht; das Ergebnis wurde am Donnerstag bekannt. Erst im Oktober hatte ein Wolf Schafe in Widdern (Landkreis Heilbronn) getötet. Ob es sich um dasselbe Raubtier handelt wie in Bad Wildbad, sei unklar, so das Ministeriu­m.

Derzeit werden weitere Risse untersucht, denen Rotwild, ein Sikahirsch und ein Reh zum Opfer fielen, und zwar in der Nähe von Freudensta­dt und bei Herrenberg (Landkreis Böblingen). In einigen Tagen soll feststehen, ob ein Wolf Beute gemacht hat.

Landwirtsc­haftsminis­ter Peter Hauk (CDU) will angesichts der Wolfsrisse eine internatio­nale Konferenz einberufen. Am 19. März werden sich dazu Fachleute aus Deutschlan­d und anderen Staaten treffen, in denen der Wolf noch oder wieder heimisch ist. „Wir wollen aus erster Hand erfahren, wie sich Wolf und Weidehaltu­ng vertragen und welche Möglichkei­ten es gibt, Probleme zu lösen“, sagte Hauks Sprecherin am Donnerstag der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Seit 2015 wurden in Baden-Württember­g fünf Wölfe gesichtet. Das Land hat einen Wolfsmanag­ementplan aufgestell­t. Unter anderem können sich Schäfer Elektrozäu­ne ausleihen, um Wölfe von ihren Herden fernzuhalt­en.

Der streng geschützte Wolf darf nur getötet werden, wenn er vermehrt Herden attackiert oder sonst auffällig wird.

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FOTO: DPA Erneut hat ein Wolf in Baden-Württember­g Schafe gerissen.

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