Orgelbau, Pizzabacken, Fasnacht: Unesco erweitert Kulturerbe
Orgelmusik Die Tradition in von Deutschland Orgelbau und zählt jetzt der Menschheit. zum Immateriellen Das Unesco-Komitee Kulturerbe nahm die deutsche Nominierung am Donnerstag bei seiner Tagung auf der südkoreanischen Insel Jeju in die Welterbeliste auf. Grund zur Freude haben auch die neapolitanischen Pizzabäcker: Das „Pizzaiuolo“, die Kunst des Pizzabackens (Foto: dpa), zählt nun ebenfalls zum Kulturerbe. Neu auf der Liste sind auch das Dudel- sackspiel „Uilleann Piping“aus Irland und die Basler Fasnacht aus der Schweiz. Aus den Niederlanden wur- den die Wind- und Wassermühlen mitsamt dem Müllerhandwerk zum Immateriellen Kulturerbe erklärt, aus Portugal das Tonfiguren-Handwerk in Estremoz und aus Griechenland die musikalische Aufführungspraxis Rebetiko mit Gesang und Tanz. Die Liste umfasst nach Angaben der deutschen Unesco-Kommission damit nun 398 traditionelle Fertigkeiten und Wissensformen. Sie soll die Vielfalt des Immateriellen Kulturerbes weltweit abbilden. Neu eingetragen wurden beispielsweise auch das Krugfest Kumbh Mela in Indien, das Reitspiel Chogan aus Iran, das traditionelle System der
Wasserrichter von Corongo in Peru sowie die kulinarische Tradition
Nsima in Malawi. Die Anerkennung von Orgelbau und Orgelmusik wurde in Deutschland mit großer Freude begrüßt. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) erklärte in einer Mitteilung der deutschen Unesco-Kommission: „Orgelbau und Orgelmusik sind auch heute noch ein wichtiger Teil unseres Musiklebens, sie werden von Generation zu Generation weitergegeben, gepflegt und fortentwickelt.“Durch die Aufnahme in die UnescoListe werde die Bedeutung dieses über Jahrhunderte gewachsenen kulturellen Erbes gebührend gewürdigt. Um die Tradition auch in Zukunft zu stärken, fördere die Bundesregierung die Modernisierung national bedeutsamer Orgeln und den Erhalt wertvoller Instrumente in diesem Jahr mit rund fünf Millionen Euro. (dpa)