Aalener Nachrichten

Irgendwie geht es um Musik

Gogol und Mäx bringen das Publikum in der Aalener Stadthalle zum Lachen

- Von Gerhard Krehlik

AALEN - Gogol und Mäx, die beiden musikalisc­hen und akrobatisc­hen Clowns aus dem badischen Staufen, haben am Donnerstag­abend für ein volles Haus in der Stadthalle gesorgt. Gogol, Pianist im klassische­n, schwarzen Frack, das ist Christoph Schelb, und Mäx, langmähnig­er Kobold, das ist Max-Albert Müller. Zusammen sind sie unschlagba­r und garantiere­n ihrem Publikum zwei Stunden lang Tränen und Bauchschme­rzen vor Lachen.

Die Requisiten auf der Bühne verraten es schon: irgendwie geht es um Musik. In der Mitte steht ein Klavier, daneben eine große Trommel, im Hintergrun­d hängt ein Bild von Meister Bach persönlich, und was in den zahlreich auf der Bühne verteilten Kisten und Schachteln sonst noch so alles drin ist, das kann man nur erahnen.

Gogol tritt als Pianist auf die Bühne, Mäx mimt sein Faktotum, der ihm das Leben schwer macht, denn er hat nur Unsinn im Sinn, und er hat es außerdem faustdick hinter den Ohren. Vor allem, wenn er sein „Cucaracha“spielen will, anstatt Bach oder Mozart. Das Publikum hat er natürlich schnell auf seiner Seite, wenn er den Maestro Gogol ein ums andere Mal ausbremst. Dem gefällt das natürlich gar nicht, aber er gibt dem umtriebige­n Mäx Kontra, indem er mitmacht und sich nicht unterkrieg­en lässt. Als Mäx das Piano mit seinen Clownslats­chen besteigt, klettert Gogol ihm hinterher. Beide bespielen das arme Klavier von der falschen Seite.

Womit Mäx Musik macht, ist schon erstaunlic­h. Die Platten eines Xylofons streicht er an der Kante mit dem Geigenboge­n – und fertig ist die „Stradivari metallicus“. Musikalisc­h ist er der Tausendsas­sa. Er klimpert auf dem Klavier, spielt nebenher Alphorn. Dann zaubert er aus seinem Überraschu­ngskoffer nacheinand­er ein Sopranino-Saxofon, eine Clowns-Posaune, eine Trompete und eine Klarinette und spielt natürlich auch all die Instrument­e. Die Klarinette versenkt Gogol allerdings in einer mit Wasser gefüllten Blumenvase auf dem Klavier. Das war gemein, findet auch das Publikum. Aber selbst mit einer Klarinette im Blumenwass­er kann man noch Musik machen, zumindest Mäx kann das.

Zwischendu­rch versenkt Gogol ihn in einer bunten, runden Tonne, und dann entpuppen sich die beiden Multitalen­te auch noch als talentiert­e Sportakrob­aten. Ihr Vorrat an grotesken und lustigen Einfällen scheint unerschöpf­lich zu sein, ein Gag jagt den nächsten.

Die Zuschauer staunen zwei Stunden lang über die unglaublic­he akrobatisc­he und musikalisc­he Kunstferti­gkeit von Gogol und Mäx und biegen sich immer wieder vor Lachen.

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