Bumerang ohne Wiederkehr
Spieselbad wird nun doch anders saniert. Hauptgebäude mit Sicherheitsdach ist zu teuer.
AALEN - Zu teuer, zu extravagant und zu wenig Schutz vor Regen und Wind. Etwa drei Millionen hätte allein das Hauptgebäude mit sichelförmigem Dach bei der Sanierung des Wasseralfinger Spiesel-Freibads gekostet. Bei einem Netto-Budget von maximal vier Millionen. Deshalb haben sich Stadt und Stadtwerke von diesem favorisierten Entwurf verabschiedet. Wohl für immer. Das am Gebäude eingesparte Geld soll in andere Verbesserungen fließen, um das Bad attraktiver für Besucher zu machen. Aber auch in anderen Bereichen soll das künftige Bad anders aussehen, wie bisher geplant.
Die Sichel ist wohl vom Tisch. Zu teuer wäre der „Bumerang“über dem Hauptgebäude mit Umkleide, Kiosk, WC und Mitarbeiterräumen geworden. „In diesem Kostenrahmen ist er nicht verwirklichbar“, erklärte Bürgermeister Wolfgang Steidle. Denn diese aufwendigen Dachfreiformen kosteten richtig Geld. Zumal handle es sich beim Spieselbad nicht um ein zentrales Bad für den Ostalbkreis. Das etwa sechs Meter hohe Dach hätte außerdem einen entscheidenden Nachteil: Durch die Sichelform wäre viel mehr Raum und damit wären die Badegäste Wind und Wetter ausgesetzt. Auch der bislang eingeplante Kiosk sei völlig überdimensioniert – „es soll ja ein Kiosk und kein Einfamilienhaus sein.“
Im Pressegespräch am Montag hat nun Reinhold Michelberger (Leiter Stadtwerke-Bäderbetrieb) nun neue, von ihm selbst entworfene Skizzen vorgestellt. Die sehen nun drei Gebäude vor, mit einem Kiosk, der als Option auch als Kasse genutzt werden kann. Neu ist auch der ausgedehnte Planschbereich, der ist Steidle wichtig und sollte großzügig dimensioniert und an einem attraktiven Bereich angesiedelt sein.
In der vergangenen Sitzung des Wasseralfinger Ortschaftsrats war fraktionsübergreifend Unmut geäußert worden (wir berichteten), dass sich bei der Planung seit einiger Zeit nichts tue und die per Internet-Umfrage genannten Bürgerwünsche überhaupt nicht berücksichtigt worden seien. Mit der nun vorgelegten Skizze kann Ortsvorsteherin Andrea Hatam leben: „Lieber am Gebäude etwas einsparen, um ein für die ganze Familie attraktives Spiesel-Freibad zu bekommen.“Dies sei wichtiger wie die Dachform. Wichtig sei auch, dass die Weitläufigkeit und der einladende Charakter der Freibad-Landschaft erhalten bleiben. Unverzichtbar bleibe auch eine Rutschbahn. Auch der erste Ortsvorsteher-Stellvertreter ist mit dem neuen Entwurf im Großen und Ganzen zufrieden. Weil der Eingangsbereich bislang „kein architektonisches Highlight“aufgewertet und ansprechender wird. „Vorher war das suboptimal“, findet Josef Anton Fuchs. Auch sei das Budget nun immerhin bei vier Millionen Euro angesiedelt.
Bauantrag im Februar
Ins Spiesel-Freibad werden Brutto sogar 5,7 Millionen investiert, rechnet Steidle vor – vier Millionen netto, heißt 4,7 Millionen Komplett-Baukosten zuzüglich der einen Million für Fahrrad- und Autoparkplätze.
Wie geht es nun weiter? An der Skizze Michelbergers soll sich der Architekt orientieren, die dann durch die Gremien geht. Steidle rechnet damit, dass die Stadtwerke im Februar den Bauantrag stellen werden, mit der Sanierung soll dann Ende September begonnen werden. Und die Rutschbahn? Man muss mit den vier Millionen haushalten, erklärt Michelberger, Kosten reduzieren und „dann schauen, wo wir landen.“Heißt, vom Eingesparten könnte die Rutsche finanziert werden.