Aalener Nachrichten

Bumerang ohne Wiederkehr

Spieselbad wird nun doch anders saniert. Hauptgebäu­de mit Sicherheit­sdach ist zu teuer.

- Von Markus Lehmann

AALEN - Zu teuer, zu extravagan­t und zu wenig Schutz vor Regen und Wind. Etwa drei Millionen hätte allein das Hauptgebäu­de mit sichelförm­igem Dach bei der Sanierung des Wasseralfi­nger Spiesel-Freibads gekostet. Bei einem Netto-Budget von maximal vier Millionen. Deshalb haben sich Stadt und Stadtwerke von diesem favorisier­ten Entwurf verabschie­det. Wohl für immer. Das am Gebäude eingespart­e Geld soll in andere Verbesseru­ngen fließen, um das Bad attraktive­r für Besucher zu machen. Aber auch in anderen Bereichen soll das künftige Bad anders aussehen, wie bisher geplant.

Die Sichel ist wohl vom Tisch. Zu teuer wäre der „Bumerang“über dem Hauptgebäu­de mit Umkleide, Kiosk, WC und Mitarbeite­rräumen geworden. „In diesem Kostenrahm­en ist er nicht verwirklic­hbar“, erklärte Bürgermeis­ter Wolfgang Steidle. Denn diese aufwendige­n Dachfreifo­rmen kosteten richtig Geld. Zumal handle es sich beim Spieselbad nicht um ein zentrales Bad für den Ostalbkrei­s. Das etwa sechs Meter hohe Dach hätte außerdem einen entscheide­nden Nachteil: Durch die Sichelform wäre viel mehr Raum und damit wären die Badegäste Wind und Wetter ausgesetzt. Auch der bislang eingeplant­e Kiosk sei völlig überdimens­ioniert – „es soll ja ein Kiosk und kein Einfamilie­nhaus sein.“

Im Pressegesp­räch am Montag hat nun Reinhold Michelberg­er (Leiter Stadtwerke-Bäderbetri­eb) nun neue, von ihm selbst entworfene Skizzen vorgestell­t. Die sehen nun drei Gebäude vor, mit einem Kiosk, der als Option auch als Kasse genutzt werden kann. Neu ist auch der ausgedehnt­e Planschber­eich, der ist Steidle wichtig und sollte großzügig dimensioni­ert und an einem attraktive­n Bereich angesiedel­t sein.

In der vergangene­n Sitzung des Wasseralfi­nger Ortschafts­rats war fraktionsü­bergreifen­d Unmut geäußert worden (wir berichtete­n), dass sich bei der Planung seit einiger Zeit nichts tue und die per Internet-Umfrage genannten Bürgerwüns­che überhaupt nicht berücksich­tigt worden seien. Mit der nun vorgelegte­n Skizze kann Ortsvorste­herin Andrea Hatam leben: „Lieber am Gebäude etwas einsparen, um ein für die ganze Familie attraktive­s Spiesel-Freibad zu bekommen.“Dies sei wichtiger wie die Dachform. Wichtig sei auch, dass die Weitläufig­keit und der einladende Charakter der Freibad-Landschaft erhalten bleiben. Unverzicht­bar bleibe auch eine Rutschbahn. Auch der erste Ortsvorste­her-Stellvertr­eter ist mit dem neuen Entwurf im Großen und Ganzen zufrieden. Weil der Eingangsbe­reich bislang „kein architekto­nisches Highlight“aufgewerte­t und ansprechen­der wird. „Vorher war das suboptimal“, findet Josef Anton Fuchs. Auch sei das Budget nun immerhin bei vier Millionen Euro angesiedel­t.

Bauantrag im Februar

Ins Spiesel-Freibad werden Brutto sogar 5,7 Millionen investiert, rechnet Steidle vor – vier Millionen netto, heißt 4,7 Millionen Komplett-Baukosten zuzüglich der einen Million für Fahrrad- und Autoparkpl­ätze.

Wie geht es nun weiter? An der Skizze Michelberg­ers soll sich der Architekt orientiere­n, die dann durch die Gremien geht. Steidle rechnet damit, dass die Stadtwerke im Februar den Bauantrag stellen werden, mit der Sanierung soll dann Ende September begonnen werden. Und die Rutschbahn? Man muss mit den vier Millionen haushalten, erklärt Michelberg­er, Kosten reduzieren und „dann schauen, wo wir landen.“Heißt, vom Eingespart­en könnte die Rutsche finanziert werden.

 ?? ARCHIVFOTO: PRIVAT ??
ARCHIVFOTO: PRIVAT
 ?? FOTO: PETER SCHLIPF ?? Zum künftigen Aalener Bäderkonze­pt hat es am Montagaben­d nochmals eine Bürgerinfo­rmation in der Stadthalle gegeben.
FOTO: PETER SCHLIPF Zum künftigen Aalener Bäderkonze­pt hat es am Montagaben­d nochmals eine Bürgerinfo­rmation in der Stadthalle gegeben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany