Die Mühlen von Aalen
AALEN (jm) - Beim Geschichtsverein Aalen ist das neue Buch von Oskar Betsch vorgestellt worden. Der Verfasser hat anhand von Aufzeichnungen des bedeutenden Aalener Heimatforschers und Schriftstellers Hugo Theurer (1873 bis 1957) die Geschichte der mittelalterlichen Mühlen Aalens anschaulich geschildert.
Beschrieben werden die Mühlen, die ab dem zwölften Jahrhundert in Aalen existierten: Herrenmühle, Loh- und Schleifenmühle, Lippenmühle und Gumpenmühle. Wie Geschäftsführer Roland Schurig bei der Weihnachtsfeier des Vereins erklärte, wurde das Buch von Aalener Bürgern unterstützt. Elisabeth Keiner habe die handschriftlich vorliegenden Protokollaufzeichnungen übertragen und Ergänzungen zum Theurerschen Archivmaterial hinzugefügt. Außerdem haben Eberhard Gaupp und Ottmar Spiegler Material aus ihren eigenen Archiven beigesteuert. Roland Uhl habe mit steter Hilfsbereitschaft zum Zustandekommen des Buches beigetragen, sagte Schurig.
Vorsitzender Konrad Theiss sprach über das Thema „Alle Kunst hat ihre Zeit“über Künstler, die dem zeitgenössischen Kunstempfinden weit voraus waren. So schuf Giotto di Bondone um 1305 in der ScrovegniKapelle in Padua Bilder, die in Farbigkeit und Realitätsnähe weder in der Vergangenheit noch unter nachfolgenden Künstlern Parallelen fanden. Um 1432 malte Lukas Moser in Tiefenbronn einen Magdalenen-Altar, der keinen Vergleich in seiner Zeit aufwies. Moser war der erste deutsche Maler, der seine Bilder signierte. Das dritte Beispiel war aktuell und regional. Alois Schenk malte einen bewegenden Kreuzweg in der Pfarrkirche Röhlingen, den die Leute damals nicht verstanden haben. Der Bischof verlangte sogar die Entfernung. Ähnlich ging es Malerpfarrer Sieger Köder. Er formte 1953 ein Kruzifix für die Burg Niederalfingen, das wegen seines modernen Ausdrucks von Bischof Leiprecht nicht geweiht wurde.