Religiöse Wurzeln deutlich machen
Gedenktag der Kolpingsfamilie Oberkochen – Trauer um Franz Hausmann
OBERKOCHEN (an) - Die Mitglieder der Oberkochener Kolpingsfamilie haben bei ihrem Gedenktag an den Priester und Sozialreformer Adolph Kolping erinnert. Die Veranstaltung war aber auch geprägt vom Tod ihres Ehrenvorsitzenden Franz Hausmann, der im Alter von 86 Jahren in der Woche zuvor verstorben war.
„Advent sei, die Ruhe in sich selber ankommen lassen“, sagte Pfarrer Andreas Macho in seiner Ansprache beim Gottesdienst in der Sankt Peter und Paul Kirche. Abschalten tue gut, damit der Friede nicht auf der Strecke bleibe. Den Umgang miteinander zu überdenken, dafür sei die Zeit des Advents prädestiniert. Anna Maria Blahnik hatte mit dem Team des Familiengottesdienstes einen eindrucksvollen Gottesdienst vorbereitet. Auch hier war der Umgang in der Familie das Thema, das durch einen familiären Dialog von den Kindern des Familiengottesdienstes vorgetragen wurde. Symbolisch trugen die Kinder den Friedensgruß in die Gemeinde.
Der anschließende Empfang in der Kolpinghütte stand auch im Zeichen des Nachrufes auf den verstorbenen Ehrenvorsitzenden Franz Hausmann. Vorsitzender Anton Balle würdigte ihn als jahrzehntelange Triebfeder der Kolpingsfamilie Oberkochen, der mit einem hohen persönlichen Einsatz für die Ideen Kolpings eingestanden sei. Davon 25 Jahre verantwortlich als Vorsitzender in den 1970er- und 80er-Jahren, die durch den Bau der Kolpinghütte und den Betrieb der Kolpinghütte geprägt gewesen seien.
Dem Analphabetismus in Sachen Religion zu entgegnen sei auch eine Aufgabe für die Kolpingfamilien. Balle ging auf ein Essay des Historikers und Publizisten Prof. Michael Wolffsohn ein, der jüngst Deutschland als „Heidenrepublik mit religiöser Ahnungslosigkeit“bezeichnet hatte. Der Kolping-Sozialverband müsse seine religiösen Wurzeln als Fundament sehen und die Mitglieder müssten hier Flagge zeigen, forderte Balle. Hierzu bedeutete es Mut für jeden Einzelnen, auch dies in seinem Umfeld zu leben und zu praktizieren.
Eine Reihe von Ehrungen konnte der Präses der Kolpingsfamilie, Pfarrer Macho, vornehmen. Mit dem Zitat Kolpings „Anfangen ist oft das Schwerste – treu bleiben das Beste“würdigte er folgende Jubilare: für 65 Jahre Helmut Hahn, Emil Hug und Hans Neuhäuser, für 60 Jahre Josef Maier, Karl Maier, Josef Merz, Max Trittler, Anton Weber und Hubert Winter; für 40 Jahre Herbert Betzler; für 25 Jahre Gunter Neurohr, Uwe Knobloch und Rosemarie Mack.
Die Feier wurde musikalisch schwungvoll und variantenreich vom Trio Walter, von Valentin und Rainer Hausmann mit Gitarre, Trompete und Schlagzeug umrahmt.