Ohne das Buch ist alles verloren
Kulturverein Schloss Laubach hat in Hohenstadt Premiere mit dem Theaterstück Tintenherz
ABTSGMÜND-HOHENSTADT - Der Kulturverein Schloss Laubach hat im ausverkauften Eiskeller in Hohenstadt mit einer eindrucksvollen Premiere das Stück Tintenherz nach dem gleichnamigen Roman von Cornelia Funke aufgeführt. Der Kulturverein wird am 6. Januar zwei zusätzliche Aufführungen machen.
Am Ende der Premiere gab es minutenlangen Beifall und selbst diejenigen, die eigentlich keine FantasyFans sind, waren vom neuen Wintertheater für Kinder und auch für Erwachsene mehr als begeistert. Die Aufführung unter der Regie von Gerburg Maria Müller führte in die geheimnisvolle Welt von Tintenherz hinein.
Die junge Meggie (Cosima Betzler) liest für ihr Leben gern. Dies ist kein Wunder, denn ihr Vater Mo (Helmut Klotzbücher), mit dem sie allein in einem alten Haus lebt, ist Buchrestaurator und ein noch größerer Büchernarr als sie. Eines Abends steht der geheimnisvolle Staubfinger (Felix Reil) vor ihrer Tür. Alarmiert verlassen die beiden die Stadt und reisen zu Meggies verrückter, ganz in der Welt ihrer Büchersammlung lebenden, Tante Elinor (Karin Sinner). Dort befindet sich inmitten von Elinors unzähligen Büchern ein ganz geheimnisvolles Buch, von dem Meggie nicht ahnt, dass es ihr Leben bestimmt: Tintenherz. Neun Jahre zuvor hatte Mo seiner Frau Thesa aus dem Buch mit seiner Zauberzunge vorgelesen, und dies offenbar so lebendig, dass er einige der Romangestalten zum Leben erweckte.
So wurden der skurrile Capricorn (Roger Tofahrn) und seine finsteren Spießgesellen Basta (Markus Bohnet) und Flachnase (Benedict Kübler) sowie einige andere Romanfiguren, wie Staubfinger, aus dem Roman heraus in die reale Welt versetzt. Seitdem wird Mo von dem machthungrigen und geldgierigen Capricorn verfolgt, der vor nichts zurückschreckt, um seinen Reichtum und seine Gewaltherrschaft mit Hilfe von Mos Vorlesefähigkeiten weiter auszubauen. Zahlreiche Ereignisse und Gefahrensituationen bestimmen den weiteren Weg von Mo, Elinor und Meggie. Es gibt aber vielleicht noch einen letzten Ausweg, um Capricorns Treiben ein Ende zu bereiten. Fenoglio (Kai Förster), der Autor von „Tintenherz“, muss den Text umschreiben, um Capricorn mit der neuen Handlung wieder in die Romanwelt zurückzuschicken.
Jeder, der gerne liest, hat es sich bestimmt schon einmal gewünscht, dass seine Lieblingsfiguren aus dem Buch heraustreten und Wirklichkeit werden. In dem fantasievollen Stück Tintenherz wurde für die Premierenbesucher dieser Wunsch wahr. Spielfreude und mitreisendes Temperament prägte diese Premiere und selbst beim Requisitenwechsel, den die Darsteller immer wieder durchführten, kam die gute Laune nicht zu kurz.
In den einzelnen Rollen wirken mit: Erzählerin: Pia Leis; Buchbinder Mo: Helmut Klotzbücher/Michael Rauscher; Mo’s Tochter Meggie: Cosima Bezler; Tante Elinor: Karin Sinner; Capricorn: Roger Thofarn; Basta, sein Handlanger: Marcus Bohnet; Flachnase, weiterer Handlanger: Benedikt Kübler; Gaukler Staubfinger: Felix Reil; Farid, Junge aus 1001 Nacht: Felix Schwarzer; Fenoglio, Schriftsteller: Kai Forster /Markus Lägeler; Resa: Karin Starczewski/Maggy Döring.