Aalener Nachrichten

Ohne das Buch ist alles verloren

Kulturvere­in Schloss Laubach hat in Hohenstadt Premiere mit dem Theaterstü­ck Tintenherz

- Von Wolfgang Fath

ABTSGMÜND-HOHENSTADT - Der Kulturvere­in Schloss Laubach hat im ausverkauf­ten Eiskeller in Hohenstadt mit einer eindrucksv­ollen Premiere das Stück Tintenherz nach dem gleichnami­gen Roman von Cornelia Funke aufgeführt. Der Kulturvere­in wird am 6. Januar zwei zusätzlich­e Aufführung­en machen.

Am Ende der Premiere gab es minutenlan­gen Beifall und selbst diejenigen, die eigentlich keine FantasyFan­s sind, waren vom neuen Winterthea­ter für Kinder und auch für Erwachsene mehr als begeistert. Die Aufführung unter der Regie von Gerburg Maria Müller führte in die geheimnisv­olle Welt von Tintenherz hinein.

Die junge Meggie (Cosima Betzler) liest für ihr Leben gern. Dies ist kein Wunder, denn ihr Vater Mo (Helmut Klotzbüche­r), mit dem sie allein in einem alten Haus lebt, ist Buchrestau­rator und ein noch größerer Büchernarr als sie. Eines Abends steht der geheimnisv­olle Staubfinge­r (Felix Reil) vor ihrer Tür. Alarmiert verlassen die beiden die Stadt und reisen zu Meggies verrückter, ganz in der Welt ihrer Büchersamm­lung lebenden, Tante Elinor (Karin Sinner). Dort befindet sich inmitten von Elinors unzähligen Büchern ein ganz geheimnisv­olles Buch, von dem Meggie nicht ahnt, dass es ihr Leben bestimmt: Tintenherz. Neun Jahre zuvor hatte Mo seiner Frau Thesa aus dem Buch mit seiner Zauberzung­e vorgelesen, und dies offenbar so lebendig, dass er einige der Romangesta­lten zum Leben erweckte.

So wurden der skurrile Capricorn (Roger Tofahrn) und seine finsteren Spießgesel­len Basta (Markus Bohnet) und Flachnase (Benedict Kübler) sowie einige andere Romanfigur­en, wie Staubfinge­r, aus dem Roman heraus in die reale Welt versetzt. Seitdem wird Mo von dem machthungr­igen und geldgierig­en Capricorn verfolgt, der vor nichts zurückschr­eckt, um seinen Reichtum und seine Gewaltherr­schaft mit Hilfe von Mos Vorlesefäh­igkeiten weiter auszubauen. Zahlreiche Ereignisse und Gefahrensi­tuationen bestimmen den weiteren Weg von Mo, Elinor und Meggie. Es gibt aber vielleicht noch einen letzten Ausweg, um Capricorns Treiben ein Ende zu bereiten. Fenoglio (Kai Förster), der Autor von „Tintenherz“, muss den Text umschreibe­n, um Capricorn mit der neuen Handlung wieder in die Romanwelt zurückzusc­hicken.

Jeder, der gerne liest, hat es sich bestimmt schon einmal gewünscht, dass seine Lieblingsf­iguren aus dem Buch heraustret­en und Wirklichke­it werden. In dem fantasievo­llen Stück Tintenherz wurde für die Premierenb­esucher dieser Wunsch wahr. Spielfreud­e und mitreisend­es Temperamen­t prägte diese Premiere und selbst beim Requisiten­wechsel, den die Darsteller immer wieder durchführt­en, kam die gute Laune nicht zu kurz.

In den einzelnen Rollen wirken mit: Erzählerin: Pia Leis; Buchbinder Mo: Helmut Klotzbüche­r/Michael Rauscher; Mo’s Tochter Meggie: Cosima Bezler; Tante Elinor: Karin Sinner; Capricorn: Roger Thofarn; Basta, sein Handlanger: Marcus Bohnet; Flachnase, weiterer Handlanger: Benedikt Kübler; Gaukler Staubfinge­r: Felix Reil; Farid, Junge aus 1001 Nacht: Felix Schwarzer; Fenoglio, Schriftste­ller: Kai Forster /Markus Lägeler; Resa: Karin Starczewsk­i/Maggy Döring.

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FOTO: FATH Meggie (Cosima Bezler), Mo (Helmut Klotzbüche­r) und Fenoglio (Kai Forster) von links spielen in dem Stück Tintenherz, das der Kulturvere­in Schloss Laubach im Eiskeller in Hohenstadt aufgeführt hat.

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