Aalener Nachrichten

Mercatura-Diebe bleiben in Haft

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ELLWANGEN (gk) - Zwei Asylbewerb­er aus Algerien und Marokko haben sich vor dem Amtsgerich­t Ellwangen wegen schweren Diebstahls verantwort­en müssen. Die Männer wurden in Fußfesseln aus der Untersuchu­ngshaft vorgeführt. Sie wurden im Juli 2017 im Mercatura in Aalen auf frischer Tat ertappt und festgenomm­en. Zuvor hatten die Diebe in der Landeserst­aufnahmeei­nrichtung in Ellwangen gewohnt.

Die von Richterin Dorothea Keck geleitete Verhandlun­g verlief zäh, da sich die Beschuldig­ten nur über einen Dolmetsche­r äußern konnten und zudem besondere arabische Dialekte sprachen. Die Ermittlung­en nach der Festnahme hatten ergeben, dass die Männer auch Diebstähle in Heidenheim und Schwäbisch Gmünd begangen hatten. In allen Fällen wurde Bekleidung gestohlen. Da Kinderklei­dung darunter war und einer der beiden eine Liste der zu stehlenden Gegenständ­e hatte, besteht der Verdacht, dass sie für andere Personen auf Diebestour gingen.

Breiten Raum nahm die Feststellu­ng des Alters und der Identität der Beschuldig­ten ein, da beide ohne Papiere im Jahr 2016 nach Deutschlan­d eingereist sind, zuvor aber in Frankreich und Italien gelebt haben. Während der Ältere angab, 27 Jahre alt zu sein, behauptete der Jüngere, erst 1998 geboren zu sein. Beim Haftprüfun­gstermin hatte er noch 1988 als Geburtsjah­r genannt. Er wurde schließlic­h nach Jugendstra­frecht verurteilt.

Die Tatvorwürf­e räumten die Beschuldig­ten weitgehend ein. Die Pflichtver­teidiger hielten Bewährungs­strafen für ausreichen­d. Richterin Dorothea Keck schloss sich jedoch weitgehend der Argumentat­ion des Staatsanwa­lts an und verhängte eine achtmonati­ge Freiheitss­trafe für den älteren der beiden Täter und zehn Monate Jugendstra­fe für den Jüngeren, jeweils ohne Bewährung.

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