Jugendblasorchester setzt Maßstäbe
Grandioses Weihnachtskonzert – Hochkarätiges Programm begeistert von der ersten bis zur letzten Note
ELLWANGEN - Das Jugendblasorchester Ellwangen hat sich bei seinem Weihnachtskonzert selbst übertroffen. Mit Bravour, reifem Können, konzentriertem Vortrag und hörbarer Leidenschaft begeisterten die jungen Musiker die Zuhörer in der sehr gut besuchten Stadthalle.
Wendelin Dauser leitet das Orchester im 13. Jahr. Was er und die 82 Musikerinnen und Musiker in nur zweieinhalb Monaten Proben auf die Beine gestellt haben, ist ohne Übertreibung grandios.
Der Unterstufe gelang ein fulminanter Auftakt mit Jacob de Haans kleiner Weihnachtsmusik. Mit Andreas Schultes „Western Suite“nahm das Ensemble die Zuhörer mit auf einen Treck in den Wilden Westen und entführte sie mit der „Apollo 11-Suite“von Otto M. Schwarz in nur sechs Minuten auf den Mond. Beschaulich wurde es mit dem irischen Wiegenlied „Deir’In De“, schwungvoll mit der Ouvertüre zu Jacques Offenbachs Operette „Die schöne Helena“. Mit der Zugabe träumten sich Unterstufe und Publikum in laue Sommernächte – mitten im Dezember.
Explosion der Klänge und Emotionen
Mit 51 jungen Musikern stark besetzt, brillierte das Oberstufenensemble mit „Tanabata oder die Nacht des 7. Juli“, dem ersten Werk für sinfonisches Blasorchester des japanischen Komponisten Itaru Sakai. Die Suite „The Wall“mit dem Untertitel „Der Limes“ist eine Auftragskomposition von Otto M. Schwarz für das Kreisjugendblasorchester Ostalb. Mit historischen und regionalen Bezügen ließ das Stück in der mitreißenden Interpretation des Ellwanger Orchesters buntes Markttreiben und kriegerische Auseinandersetzungen römischer Soldaten lebendig werden.
Bei Joe Garlands „In The Mood“swingte die Oberstufe nach allen Bigband-Regeln wie das legendäre Glenn-Miller-Orchestra. Mit Oscar Navarros „Libertadores“folgte eine in ihrer Urgewalt stellenweise kaum erträgliche Explosion der Klänge und der Emotionen. „Wir haben noch nie ein so schweres Stück gespielt“, so Dauser. Die Oberstufe meisterte die Klippen des komplexen und anspruchsvollen Werks virtuos und wurde mit minutenlangem Beifall belohnt. Unterstützt wurde sie von den Gästen Lena Widdermann und Fabian Wiese, Horn, und Sophie Gruber, Klarinette, sowie von vier Unterstufenschülern an den Drums. Mit der Zugabe „De marciano corazon“wurde es in der Stadthalle karibisch.
Das traditionelle Frühjahrskonzert des Jugendblasorchesters findet 2018 nicht statt, weil die Theatergruppe Hakuna Matata in der Stadthalle fürs „Dschungelbuch“probt. Ein Wiederhören mit gibt es deshalb erst am 9. Juli beim „Konzert nur mit Märschen“auf dem Marktplatz.