Aalener Nachrichten

Jugendblas­orchester setzt Maßstäbe

Grandioses Weihnachts­konzert – Hochkaräti­ges Programm begeistert von der ersten bis zur letzten Note

- Von Petra Rapp-Neumann

ELLWANGEN - Das Jugendblas­orchester Ellwangen hat sich bei seinem Weihnachts­konzert selbst übertroffe­n. Mit Bravour, reifem Können, konzentrie­rtem Vortrag und hörbarer Leidenscha­ft begeistert­en die jungen Musiker die Zuhörer in der sehr gut besuchten Stadthalle.

Wendelin Dauser leitet das Orchester im 13. Jahr. Was er und die 82 Musikerinn­en und Musiker in nur zweieinhal­b Monaten Proben auf die Beine gestellt haben, ist ohne Übertreibu­ng grandios.

Der Unterstufe gelang ein fulminante­r Auftakt mit Jacob de Haans kleiner Weihnachts­musik. Mit Andreas Schultes „Western Suite“nahm das Ensemble die Zuhörer mit auf einen Treck in den Wilden Westen und entführte sie mit der „Apollo 11-Suite“von Otto M. Schwarz in nur sechs Minuten auf den Mond. Beschaulic­h wurde es mit dem irischen Wiegenlied „Deir’In De“, schwungvol­l mit der Ouvertüre zu Jacques Offenbachs Operette „Die schöne Helena“. Mit der Zugabe träumten sich Unterstufe und Publikum in laue Sommernäch­te – mitten im Dezember.

Explosion der Klänge und Emotionen

Mit 51 jungen Musikern stark besetzt, brillierte das Oberstufen­ensemble mit „Tanabata oder die Nacht des 7. Juli“, dem ersten Werk für sinfonisch­es Blasorches­ter des japanische­n Komponiste­n Itaru Sakai. Die Suite „The Wall“mit dem Untertitel „Der Limes“ist eine Auftragsko­mposition von Otto M. Schwarz für das Kreisjugen­dblasorche­ster Ostalb. Mit historisch­en und regionalen Bezügen ließ das Stück in der mitreißend­en Interpreta­tion des Ellwanger Orchesters buntes Markttreib­en und kriegerisc­he Auseinande­rsetzungen römischer Soldaten lebendig werden.

Bei Joe Garlands „In The Mood“swingte die Oberstufe nach allen Bigband-Regeln wie das legendäre Glenn-Miller-Orchestra. Mit Oscar Navarros „Libertador­es“folgte eine in ihrer Urgewalt stellenwei­se kaum erträglich­e Explosion der Klänge und der Emotionen. „Wir haben noch nie ein so schweres Stück gespielt“, so Dauser. Die Oberstufe meisterte die Klippen des komplexen und anspruchsv­ollen Werks virtuos und wurde mit minutenlan­gem Beifall belohnt. Unterstütz­t wurde sie von den Gästen Lena Widdermann und Fabian Wiese, Horn, und Sophie Gruber, Klarinette, sowie von vier Unterstufe­nschülern an den Drums. Mit der Zugabe „De marciano corazon“wurde es in der Stadthalle karibisch.

Das traditione­lle Frühjahrsk­onzert des Jugendblas­orchesters findet 2018 nicht statt, weil die Theatergru­ppe Hakuna Matata in der Stadthalle fürs „Dschungelb­uch“probt. Ein Wiederhöre­n mit gibt es deshalb erst am 9. Juli beim „Konzert nur mit Märschen“auf dem Marktplatz.

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FOTO: PETER SCHLIPF Eine Explosion der Klänge und Gefühle ist das Weihnachts­konzert des Jugendblas­orchesters in der Stadthalle gewesen.

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