Aalener Nachrichten

Viel Licht in der Kasse, es drohen aber auch Schatten

Kreistag verabschie­det einstimmig den 717-Millionen-Haushalt des Ostalbkrei­ses für 2018

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AALEN (ard) - Einstimmig bei Stimmentha­ltung der AfD hat der Kreistag am Dienstag den insgesamt über 717 Millionen Euro umfassende­n Haushalt des Ostalbkrei­ses für 2018 und die mittelfris­tige Finanzplan­ung bis 2021 verabschie­det. Bei einer Finanz- und Steuerkraf­t im Kreis wie nie zuvor sieht Landrat Klaus Pavel aber auch drohende Schatten. Einer davon ist der Fachkräfte­mangel.

Neben einer enorm hohen Investitio­nsund Bautätigke­it im Kreis und einer Steuerkraf­t, von der man vor Jahren nicht einmal zu träumen gewagt hatte, ist für Pavel, wie er sagte, das Wichtigste, dass man auch im kommenden Jahr das stabile soziale Fundament im Ostalbkrei­s erhalten könne. Ja, es sogar gut finanziere­n könne, „was wir nicht jedes Jahr sagen konnten“.

Neben so viel Licht sieht der Landrat aber auch drohende Schatten in Form von Preistreib­ern und Defiziten, wie er sagte. Dazu gehört die Einglieder­ungshilfe nach dem neuen Bundesteil­habegesetz, das dem Kreis deutlich höhere Kosten beschere, weil das Konnexität­sprinzip („Wer anschafft, zahlt auch“) noch nicht umgesetzt sei. Zudem wolle der Kreis mit zwölf Millionen Euro Zuschuss für den ÖPNV und die Schülerbef­örderung hier ausnahmswe­ise einmal nicht bei den Spitzenrei­tern bleiben. Und dafür, dass 2018 die veranschla­gten 4,5 Millionen Euro für das Klinikdefi­zit ausreichen werden, will Pavel seine Hand nicht ins Feuer legen. „Wir müsse uns aber bemühen, in die Nähe davon zu kommen“, so sein Auftrag an die Kliniken Ostalb.

Qualifizie­ren und anwerben

Mit das größte Problem ist für Pavel der schon längst begonnene und sich weiter verschärfe­nde Fachkräfte­mangel, der im kommenden Jahr die Unternehme­n zunehmend lähmen und damit letztlich auch Auswirkung­en auf die Prosperitä­t des ganzen Kreise haben könnte. „Wir müssen qualifizie­ren, qualifizie­ren und qualifizie­ren – und neue Fachkräfte anwerben“, so das Credo des Landrats.

Dennoch sah CDU-Fraktionsv­orsitzende­r Peter Seyfried angesichts der „Geldschwem­me“die finanziell­e Lage für den Kreis als sehr gut an. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, bescheinig­te er den Finanzen und den kreispolit­ischen Zielen für 2018. SPD-Fraktionsc­hef Josef Mischko unterstric­h, 2018 müsse zum Jahr der Pflege werden auf allen Ebenen, „im Dorf und in der Stadt“. Allerdings müsse auch der Kreis dazu beitragen, die Rahmenbedi­ngungen für die Pflegekräf­te erheblich zu verbessern. Für die Freien Wähler fasste sich ihr Fraktionsv­orsitzende­r Peter Traub kurz: „Es passt so“, kommentier­te er den Kreisetat. Wolfgang Schurr (Grüne) brach eine Lanze für die Zuwanderun­g: Sie helfe dem Arbeitsmar­kt und den sozialen Sicherungs­systemen. Michael Lang (FDP) warnte vor weiteren Medizinisc­hen Versorgung­szentren in Kreisregie. Cynthia Schneider (Linke) bedauerte, dass man ein Sozialtick­et im ÖPNV wieder nicht habe durchsetze­n können.

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ARCHIVFOTO: PATRICK PLEUL /DPA Mit einer Finanzkraf­t wie noch nie bietet der Kreishaush­alt 2018 viel Licht. Einer der Schatten dabei: der Fachkräfte­mangel, dem der Kreis entschiede­n begegnen will.

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