Aalener Nachrichten

Turbulente­s Jahr ist Geschichte

Doch auch im nun begonnenen sind beim VfR Aalen einige Fragen offen.

- Von Sebastian van Eeck und Timo Lämmerhirt

AALEN - Die Nachricht war ein echter Schock für alle, die es gut mit dem Fußball-Drittligis­ten VfR Aalen meinen. Am 14. Februar dieses Jahres meldete der Verein von der Ostalb die sogenannte Planinsolv­enz an und musste fortan gegen einen Abzug von neun Punkten ankämpfen.

„Seit Jahren kämpft der VfR Aalen mit defizitäre­n Haushalten. Auch schon in der Zeit der 2. Liga gelang es den damals Verantwort­lichen nicht, dem Prinzip ‚Bürgschaft und Kredite‘ ein Ende zu setzen“, mit diesen Worten begründete VfR-Präsidiums­sprecher Roland Vogt den Gang in die Planinsolv­enz. Die Last der Verbindlic­hkeiten in Höhe von 3,6 Millionen Euro und eine anstehende Steuerrück­zahlung brachen dem Drittligis­ten zunehmend das Genick. Dieser Schritt der Vereinsfüh­rung bedeutete zeitgleich auch das Ende der Ära Berndt-Ulrich Scholz (langjährig­er Präsident und Geldgeber des Vereins, d. Red.) beim Drittligis­ten.

Keine Einigung mit Scholz

Mit ihm war eine Einigung, die eine Insolvenz womöglich verhindert hätte, nach intensiven Gesprächen gescheiter­t und der Unternehme­r wandte sich komplett vom VfR ab. Sportlich bedeutete der Gang in die Planinsolv­enz einen Abzug von neun Punkten. Diesen versuchten die Aalener Verantwort­lichen zwar zu verhindern, scheiterte­n aber in allen Instanzen. Damit konnte der Drittligis­t seine Träume von einer möglichen Relegation um den Aufstieg in die 2. Liga abhaken. Dank einer Siegesseri­e hätte sich der Drittligis­t von der Ostalb diese Möglichkei­t sportlich erspielen können. Ohnehin sorgte diese sportliche Kraftanstr­engung für bundesweit­es Erstaunen, denn der Druck, unter dem die Spieler standen, war ein enormer und vor allem: kein normaler. Doch nach dem Punktabzug blieb für die Aalener um Trainer Peter Vollmann nur die Erkenntnis, im Prinzip zweimal den Klassenerh­alt in der 3.Liga geschafft zu haben.

Was kommt 2018?

Dank der nun überstande­nen Planinsolv­enz, die in Summe nur vier Monate andauerte, konnte der VfR Aalen nach eigenen Angaben ohne Schulden in die neue Saison starten und steht nun im Mittelfeld der Tabelle der 3. Liga. Soweit die sportliche Realität. Wenn man sich die Kaderstruk­tur anschaut, vor allem die Quantität, dann wird man sich in Aalen und rund um Aalen herum wohl damit abfinden müssen, dass die 3. Liga derzeit das Maximum ist.

Immer wieder beeindruck­en die Aalener vor allem dann, wenn keiner mit ihnen rechnete, vor allem zum Ende des Jahres hin: Daheim Unterhachi­ng (Damals Fünfter) und Wehen Wiesbaden (Dritter) geschlagen und auswärts beim formstarke­n Karlsruher SC ein 0:0 ergattert. Wäre der VfR konstanter, so würde er einen Blick zumindest auf den vierten Platz riskieren können. Doch diesen positiven Resultate mischen sich auch immer wieder Niederlage­n wie das 1:4 gegen den VfL Osnabrück (damals Vorletzter).

Es sind zudem noch einige Personalfr­agen für die Saison 2018/2019 offen: Bleibt Peter Vollmann ein viertes Jahr Trainer? Kann man Shootingst­ar Sebastian Vasiliadis tatsächlic­h halten (Vertrag läuft aus)? Welche beiden Personen werden auf Geschäftsf­ührer Markus Thiele, der dem VfR seinen Abgang zum Ligarivale­n F.C. Hansa Rostock unter den Christbaum gelegt hatte, folgen?

Die Sportliche Leitung und der Bereich Marketing/Sponsoring sollen künftig getrennt voneinande­r, vor allem von zwei Personen, erledigt werden. Es wird also weiter spannend bleiben beim VfR Aalen, so wie in jedem Jahr.

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FOTO: PETER SCHLIPF
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FOTO: PETER SCHLIPF Geht er, oder bleibt er? Peter Vollmann ist in seiner bereits dritten Saison beim Fußball-Drittligis­ten VfR Aalen angestellt und bislang Beachtlich­es geleistet. Sein Vertrag läuft im Sommer aus.

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