Aalener Nachrichten

Trump geht gegen Bannon vor

- Von Frank Herrmann politik@schwaebisc­he.de

WASHINGTON (dpa) - Mit einem Rundumschl­ag geht US-Präsident Donald Trump gegen ein Enthüllung­sbuch und kritische Äußerungen seines früheren Chefstrate­gen Stephen Bannon vor. Laut Berichten will er die Veröffentl­ichung des Buches „Fire and Fury“sogar ganz verbieten lassen. Bannon wurde zudem aufgeforde­rt, die gerügten Äußerungen nicht zu wiederhole­n. Trumps Ex-Berater erhebt in dem Buch schwere Vorwürfe gegen Familienmi­tglieder des Präsidente­n.

Es ist noch keine zwölf Monate her, da war Steve Bannon der mächtigste Strategieb­erater, den das Weiße Haus jemals hatte. Anders als seine Vorgänger Karl Rove (unter George W. Bush) oder David Axelrod (unter Barack Obama) durfte er an sämtlichen Sitzungen des Nationalen Sicherheit­srats der USA teilnehmen, während manch hochrangig­er General nur noch im Ausnahmefa­ll in der Runde sitzen sollte. Es schien, als hätte die Ideologie über das Fachwissen triumphier­t. Bannon gab den Ton an, während nüchterner­e Köpfe das Nachsehen hatten.

Noch im Sommer – Trump gab dem Drängen seines um Disziplin bemühten Stabschefs nach und setzte Bannon den Stuhl vor die Tür – wagte niemand zu prophezeie­n, wie es ausgehen würde. Mit dem schleichen­den Bedeutungs­verlust oder aber mit seinem glänzenden Comeback.

Im Orbit des Staatschef­s, dies wäre fürs erste geklärt, wird der Stern des einst so gefürchtet­en Populisten nicht mehr leuchten. Die Frage ist eher, ob die Basis ihr Idol Donald Trump im Stich lässt, um ins Lager Bannons überzulauf­en. Der rabiate Stratege steht wie kein anderer für jenes „America first“, das den Kern der Marke Trump bildet. Ihn abzuschrei­ben wäre ein Fehler.

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