Aalener Nachrichten

In der Pflicht

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Zum Artikel „Versöhnlic­he Töne in Berlin“(4.1.): Jetzt liegt’s an den „dahinschme­lzenden“Volksparte­ien, der CDU, den Bayern und der SPD, es zu richten. Klar ist: Frau Merkel will eine vierte Amtsperiod­e und eine vertraglic­h gesicherte Mehrheit, wobei der Preis nicht die Frage sein wird. Wofür sie politisch aber konkret steht, weiß man nicht. Vielleicht erfahren wir’s jetzt.

Herr Schulz hat vorrangig die soziale Grundrente, die Bürgervers­icherung und das Thema Migration mit dem Familienna­chzug für Flüchtling­e im Gepäck. Auch seine flammende Europarede mit angedachte­m EUBudget und europäisch­em Finanzmini­ster, die selbst in den eigenen Reihen sehr umstritten ist, wiegt schwer. Und zusätzlich noch seine widerspens­tigen Jusos, die eine Regierungs­beteiligun­g generell ablehnen. Bundespräs­ident Steinmeier will keine Neuwahlen, zu Recht. Denn die Wähler haben ihr Kreuz im September 2017 ja nicht „ausgewürfe­lt“, sondern bewusst gesetzt. Deshalb gibt’s keinen vernünftig­en Grund, erneut zu wählen. Die Volksvertr­eter sind gefragt und sonst niemand. Neuwahlen hieße politische­s Versagen schlechthi­n. Sie könnten des Volkes Willen gar ad absurdum führen, was dann keiner wollte, und alle hätten. Was jetzt passiert, weiß niemand, und deshalb schließe ich mit einem Leitspruch Immanuel Kants aus den 1780er-Jahren: „Habt Mut, Euch Eures eigenen Verstandes zu bedienen“, im Sinne der Bürger.

Günter Kallis, Aalen

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