Kanal kann Jahrhunderthochwasser trotzen
Stadt Neresheim plant im Maria-Buch-Graben eine Neubebauung
NERESHEIM - Der Hochwasserentlastungskanal im Maria-Buch-Graben in Neresheim kann sogar einem Jahrhunderthochwasser standhalten und es schadlos ableiten. Dafür muss lediglich im unteren Bereich ein druckdichter Kanaldeckel eingebaut werden. Das Ingenieurbüro Junginger und Partner in Heidenheim regt ferner an, im Bereich des Doleneinlaufs als sogenannten Grobfang einen einen Meter hohen Poller im Abstand von etwa 40 Zentimetern einzubauen. Zusätzlich sollte der Doleneinlauf befestigt und das Geländer erneuert werden. Dies wurde in der jüngsten Sitzung des Vorstandes des Wasserverbandes Egau bekannt. Im Maria-Buch-Graben hatte die Stadt Neresheim nach dem Abbruch der ehemaligen BAG-Gebäude den Hochwasserentlastungskanal so umgebaut, dass eine Neubebauung möglich wurde. Nachdem sie nun auch die Unterhaltslast hat, hatte sie sicherheitshalber die Abflussberechnung überprüfen lassen. Ingenieur Müller vom Büro Junginger und Partner aus Heidenheim stellte in der Vorstandssitzung das Ergebnis seiner Berechnungen vor.
Neuer Bahnhof beeinträchtigt Parkplatzsituation
Der Verein Härtsfeld Museumsbahn hat mit den Gleisbauarbeiten für den Bahnhof Katzenstein begonnen. Dadurch kann der Parkplatz auf der Nordostseite des Härtsfeldsees nicht mehr angefahren werden. Eine Zufahrt ist nach der Planfeststellung nur noch auf der nordwestlichen Seite von der Landesstraße her möglich.
Im Vorstand wurde deshalb die Frage aufgeworfen, ob als Ersatz eine neue Zufahrt zur Bewirtschaftung des Dammkörpers und des Härtsfeldsees hergestellt werden soll. Eine Schätzung zur Herstellung eines 465 Meter langen Wirtschaftsweges von der nördlichen Zufahrt bis in den Bereich des bisherigen Parkplatzes ergab Kosten von 72 000 Euro. Angesichts dieses als enorm eingeschätzten Betrages sah sich der Vorstand nicht in der Lage, dieses Vorhaben weiterzuverfolgen.
Die Verbandsverwaltung informierte über Maßnahmen aus der Sicherheitsüberprüfung der Rückhalteanlagen. Die Stahlbau- und Wasserbauarbeiten wurden in den regionalen Tageszeitungen und im Staatsanzeiger ausgeschrieben, nachdem im Mai 2017 für die Wasserbauarbeiten kein Angebot eingegangen war und die Ausschreibung über die Stahlbauarbeiten aufgehoben werden musste.
Auf Vorschlag des Betriebsbeauftragten beim Landratsamt soll mit der Sanierung des Hochwasserrückhaltebeckens „Tiefen Tal“bei Iggenhausen die erste mittelfristige Maßnahme angegangen werden. Es handelt sich hier um das größte Becken des Verbandes, mit dem zweitgrößten Einzugsgebiet. Beim Regierungspräsidium Stuttgart wird ein Zuschussbedarf von 760 000 Euro für das Jahr 2018 angemeldet, ausgehend von Gesamtkosten für Instandsetzungsmaßnahmen am Hochwasserrückhaltebecken „Tiefen Tal“in Höhe von rund 1,33 Millionen Euro.