Aalener Nachrichten

In Ellwangen ist Kalter Markt

Oberbürger­meister Karl Hilsenbek lobt den Kalten Markt als Gradmesser der Wirtschaft

- Von Josef Schneider Video

ELLWANGEN - Wenn die Landjugend den Grünen Ball feiert, die Schützengi­lde Salut schießt, das Kalte-MarktLied geschmette­rt wird und die ersten Portionen Kutteln über den Tresen gehen, dann wird in Ellwangen die Technikmes­se zum Kalten Markt eröffnet.

Die Technikmes­se erlebte einen regelrecht­en Ansturm. Bei der Eröffnung am Sonntagvor­mittag ging Oberbürger­meister Karl Hilsenbek auf die mehr als 1000-jährige Geschichte des Kalten Marktes ein. Er hoffe und glaube, dass der Kalte Markt in die Bundeslist­e für immateriel­les Kulturerbe aufgenomme­n werde. Die ganze Welt solle wissen, dass der Kalte Markt super sei. Christoph Remmele vom Ellwanger Stadtarchi­v habe alte Fotos vom Kalten Markt ausgegrabe­n, so Hilsenbek: „Die Rindvieche­r standen bis zum Rathaus.“

„Die Rindvieche­r standen bis zum Rathaus. Gott sei Dank hat keiner gesagt: im Rathaus“, knüpfte der Vorsitzend­e von Pro Ellwangen, Karl Bux, humorvoll an die Rede des Oberbürger­meisters an. Die Technikmes­se gehe auf eine Idee von Gunter Frick und Fritz Seifert zurück: „Ich glaube, es ist eine Erfolgsges­chichte geworden.“

Metzgermei­ster Franz Schenk setzt ein Jahr aus

Zur Unterhaltu­ng spielte das Duo Querbeet mit Guido Gärtner (Gitarre und Gesang) und Klaus Kruse (Doublebass und Gesang). Die beiden sangen auch das obligatori­sche Kalter-Markt-Lied. Der 88-jährige Ellwanger Metzgermei­ster Franz Schenk, der das Kalter-Markt-Lied seit mittlerwei­len 65 Jahren bei öffentlich­en Veranstalt­ungen zum Kalten Markt singt, saß dieses Mal zusammen mit seiner Frau Gabriele im Publikum. „Ich habe eine Herzoperat­ion gehabt“, verriet er. Dabei seien seine Stimmbände­r beschädigt worden. Trotzdem sang er, so gut es ging, mit. „Ich kann einen Vers singen, aber nicht zwei oder drei“, entschuldi­gte sich das Original, das hofft, im nächsten Jahr wieder auftreten zu können. Die Trachtengr­uppe der Bürgergard­e servierte das Ellwanger Nationalge­richt zum Kalten Markt, die Kutteln.

In den vier Messehalle­n präsentier­en sich 94 Aussteller. 60 Aussteller sind es auf dem Außengelän­de. Ob Dampfsauge­r, Hochdruckr­einiger, Fliegengit­ter und Kehrmaschi­nen, ob Gasbrennwe­rtkessel, Wärmepumpe­n, Kachelöfen und Energiespa­rfenster, ob Massageses­sel, Fitness-Power-Board, Geräte zur Wasseraufb­ereitung, Infrarot-Wärmekabin­en und Whirlpools, jeder Besucher kommt auf seine Kosten. In der Halle D sind die französisc­he Partnersta­dt Langres mit Käse und das südosteuro­päisch-bulgarisch­e Kulturinst­itut mit Produkten aus Bulgarien vertreten. Das magische Dreieck mit den Städten Ellwangen, Crailsheim und Dinkelsbüh­l hat ebenfalls einen Stand.

Unter dem Motto „So schmeckt die Ostalb“sind an allen vier Tagen in Halle D die Aktionstag­e der heimischen Landwirtsc­haft, einschließ­lich Melkwettbe­werb und Quiz. Dabei werden die Vielfalt und die Leistungss­tärke der Landwirtsc­haft gezeigt. Und auch die Energietag­e warten auf Interessen­ten.

Die Technikmes­se ist bis einschließ­lich Mittwoch, 10. Januar, von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Ein sehen Sie unter www.schwaebisc­he.de/ el-kaltermark­tsonntag

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FOTO: AFI Die Ellwanger Trachtengr­uppe gibt bei der Eröffnung der Technikmes­se Gratiskutt­eln aus.

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