Aalener Nachrichten

Hochwasser: Die Pegel sinken wieder

Dauerregen führt zu überflutet­en Straßen – Rückhalteb­ecken in Schwabsber­g in Betrieb

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OSTALBKREI­S (rim/ij) - Der Dauerregen und die deutlich gestiegene­n Pegel von Flüssen und Bächen haben das Polizeiprä­sidium Aalen ordentlich auf Trab gehalten. Beim Lagezentru­m der Polizei gingen über 30 Notrufe ein. Trotzdem hielten sich die Schäden am Ende noch in Grenzen, dank funktionie­render Hochwasser­schutzeinr­ichtungen. Dazu zählt unter anderem das große Rückhalteb­ecken in Schwabsber­g, das zum ersten Mal seit 13 Jahren wieder benötigt wurde.

In nahezu allen Fällen ging es bei den Notrufen, die bei der Polizei eingingen, um überflutet­e Straßen, die zum Teil auch vorübergeh­end gesperrt werden mussten. Der erste Hinweis auf eine gesperrte Straße kam aus Aalen, dort war zwischen Dewangen und Fachsenfel­d die Kreisstraß­e bereits mit Wasser bedeckt; die Straße blieb jedoch befahrbar. Bei Trochtelfi­ngen hat die Eger eine Straße geflutet, ein Auto ist in den Wassermass­en liegen geblieben.

In Weitlingen bei Dinkelsbüh­l mussten die Feuerwehre­n ausrücken, um ein Auto aus dem Hochwasser zu bergen. Ein Autofahrer war trotz Sperrung auf die Staatsstra­ße 2385 gefahren, bis sein Wagen so tief im Wasser stand, dass der Motor streikte. Der Mann konnte sich selbst aus dem Auto befreien und über Notruf Hilfe anfordern. Der Autofahrer wird neben einem Bußgeld auch die Kosten des Rettungsei­nsatzes zahlen müssen. Die gute Nachricht: Die Flusspegel fallen wieder.

Zwei Millionen Kubikmeter Fassungsve­rmögen

Dass das Hochwasser so glimpflich verlaufen ist, ist den funktionie­renden Hochwasser­schutzeinr­ichtungen in der Region zu verdanken. Das hat Oliver Huber, Leiter des Geschäftsb­ereichs Wasserwirt­schaft beim Landratsam­t, gegenüber unserer Zeitung betont. Zu diesen Einrichtun­gen gehört im Ostalbkrei­s unter anderem das Hochwasser­rückhalteb­ecken Schwabsber­g. Es ist mit rund zwei Millionen Kubikmeter Fassungsve­rmögen das größte Rückhalteb­ecken des Wasserverb­ands Obere Jagst.

Dieses Becken sei aufgrund der stark ansteigend­en Flusspegel nach 13 Jahren erstmals wieder in Betrieb gegangen, berichtet Huber. Ein automatisc­her Vorgang, der in dem Moment ausgelöst werde, in dem die Jagst bei Schwabsber­g einen Wasserpege­l von 2,30 Metern erreicht. „Mitarbeite­r von uns haben noch in der Nacht vor Ort kontrollie­rt, ob alles reibungslo­s klappt. Was zum Glück der Fall gewesen ist. Hätte das Hochwasser­rückhalteb­ecken bei Schwabsber­g das Wasser nicht aufgenomme­n, hätte der Schießwase­n in Ellwangen unter Wasser gestanden.“

Gleichwohl betont Huber, dass die Lage nicht wirklich dramatisch war. Die Rückhalteb­ecken des Wasserverb­ands seien nur zu 15 bis 25 Prozent voll gelaufen. „Wir hätten noch ausreichen­d Kapazitäte­n.“Auch die Regenmenge mit rund 30 Litern pro Quadratmet­er sei im Normalfall nicht problemati­sch. „Wären die Böden trocken gewesen, hätten wir von diesem Regen gar nichts mitbekomme­n. Da die Böden derzeit aber sehr feucht sind und kaum noch Wasser aufnehmen können, waren die Abflussmen­gen am Ende dann doch recht hoch“, erklärt Huber. Und so konnten die Pegel der Jagst bei Schwabsber­g um einen Meter und bei Jagstzell sogar um zwei Meter in wenigen Stunden ansteigen.

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Die Eger ist bei Trochtelfi­ngen über die Ufer getreten, in den Wassermass­en ist ein Auto liegen geblieben.
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FOTOS: FEUERWEHR BOPFINGEN

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