Aalener Nachrichten

Schießen auf Verdacht

Die Biathleten haben im Oberhof-Nebel Probleme

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OBERHOF (SID) - Auch ohne die Topläuferi­nnen Laura Dahlmeier und Franziska Hildebrand hat die FrauenStaf­fel mit ihrem zweiten Platz für einen versöhnlic­hen Abschluss eines durchwachs­enen Biathlon-Weltcups in Oberhof für den Deutschen Skiverband gesorgt. Die Männer-Staffel verlor hingegen im Nebelchaos den Durchblick.

Zwar musste sich der Weltmeiste­r am Sonntag erstmals seit sechs Rennen geschlagen geben, doch in der ungewohnte­n Besetzung Vanessa Hinz (eine Strafrunde), Denise Herrmann (2), Franziska Preuß (0) und Maren Hammerschm­idt (1) war auch der zweite Rang hinter Frankreich und vor dem Quartett aus Schweden ein Grund zum Jubeln. Schließlic­h war es der einzige deutsche Podestplat­z beim Heimweltcu­p. „Ich denke mit Platz zwei können wir mehr als zufrieden sein“, sagte Preuß: „Wir haben gesehen, dass wir alles geben müssen, um zu gewinnen. Die anderen Nationen sind auch stark.“

Schlechter war die Stimmung bei den Männern. In einer chaotische­n Nebel-Lotterie hatten sie keine Chance aufs Podest. Beim Sieg der Schweden (eine Strafrunde) landeten Roman Rees, Johannes Kühn, Benedikt Doll und Arnd Peiffer nach zehn Strafrunde­n auf Rang sechs. Teilweise waren die Scheiben am Schießstan­d kaum sichtbar gewesen. „Ich habe nichts gesehen. Wenn ich nichts sehe, kann ich nicht treffen“, sagte Kühn, der die schlechtes­ten Bedingunge­n erwischt hatte, neun Strafrunde­n kassierte und auf Platz 20 mit 4:22 Minuten Rückstand zurückfiel. „Ich hatte echt Glück. Aber der Johannes hatte nur eine Nebelbank vor sich, da kann man nur auf Verdacht schießen“, sagte Doll. Trotz widrigster Umstände sah die Rennleitun­g von einem Abbruch ab. Bundestrai­ner Mark Kirchner klagte: „Das war definitiv kein regulärer Wettkampf. Man sah teilweise die Athleten nicht mehr, geschweige denn die Scheiben.“Auch Kirchner hatte auf zwei Asse verzichten müssen, der von muskulären Problemen geplagte Simon Schempp sowie Lokalmatad­or Erik Lesser (Infekt) fielen aus. Nach dem Wochenende standen also nur zwei Top-Ten-Platzierun­gen durch Doll (9.) und Peiffer (10.) in der Verfolgung zu Buche, in Ruhpolding geht es am Mittwoch weiter.

Bei ungemütlic­hen, aber noch wesentlich besseren Bedingunge­n hatten die Frauen zuvor die Schonung der siebenmali­gen Weltmeiste­rin Dahlmeier (13./7.) und Hildebrand (4./11.), die im Sprint und der Verfolgung die besten Ergebnisse geliefert hatten, gut weggesteck­t. Vor allem Preuß nutzte ihre Chance hervorrage­nd.

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FOTO: IMAGO Kämpfte sich durch: Stefanie Böhler wird Tour-Zehnte.
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FOTO: DPA Maren Hammerschm­idt sicherte der Staffel Platz zwei.

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