Aalener Nachrichten

Schuster-Lob für den Tourneezwe­iten

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BISCHOFSHO­FEN (lin) - Richard Freitag hat „keine strukturel­len Verletzung­en“, das ist die gute Nachricht nach dem Sturz des aktuell besten deutschen Skispringe­rs beim Tournee-Wettkampf vorigen Donnerstag in Innsbruck. Statt nach Bischofsho­fen auf den Balken heim nach Oberstdorf auf die Couch – so entschied Mannschaft­sarzt Mark Dorfmüller dennoch. Denn: „Die Prellungen im Bereich der linken Hüfte schränken die Beweglichk­eit in einem erhebliche­n Maß ein und sind überdies sehr schmerzhaf­t.“Kein finales Duell mit Kamil Stoch also, sehr wohl aber eine Gratulatio­n nach Polen: „Du hast es dir verdient“, schrieb Richard Freitag auf Instagram. „Großartige­s Skispringe­n die vergangene­n Tage!“

Empfand auch Werner Schuster so. Und doch wollte der Bundestrai­ner, in Bischofsho­fen bilanziere­nd, noch einmal darauf hingewiese­n haben, dass er „Rich auf Augenhöhe“sehe „im springeris­chen Bereich mit Kamil“. Ohnehin sei der Gesamtwelt­cup-Zweite „sensatione­ll“mit seiner (Mit-)Favoritenr­olle umgegangen: „Er ist bei sich geblieben, hat gute Leistungen geboten.“Die nach Garmisch-Partenkirc­hen fehlten, nach zwei Freitag’schen zweiten Rängen. Umso erfreulich­er, dass nun Andreas Wellinger in die Bresche sprang: als Dritter in Innsbruck (Werner Schuster: „Das war wirklich ein saustarker Wettkampf von ihm!“), als Dritter in Bischofsho­fen, als Zweiter im Tourneekla­ssement. Zehnter und Elfter ist der 22-Jährige bei den deutschen Stationen gewesen, als mit „leichten Fehlern behaftet“hatte der Bundestrai­ner seine Versuche da kritisiert. Und nun diese Steigerung, dieser letzte Sprung, der beste des Finaldurch­gangs, einmal mit einer 20,0 bedacht. „Vielleicht ist’s ja ein Fingerzeig!?“

Er käme zur rechten Zeit angesichts der anstehende­n Aufgaben: Skiflug-Wochen sind, erst am Kulm, dann (18. bis 21. Januar) bei der HeimWM in Oberstdorf. Da ist auch Markus Eisenbichl­er gefordert, starker, aber mit sich hadernder Tourneesie­bter; da setzt Werner Schuster auf Karl Geiger und Stephan Leyhe. „Sie haben sich stabilisie­rt, sie entwickeln sich weiter.“Constantin Schmid, in Bischofsho­fen Duell-Sieger gegen Domen Prevc und Tages-15., tut das auch, an der Flugschanz­e aber muss sich der 18-Jährige noch hinten anstellen.

Und Richard Freitag? „Im besten Fall kann er am Kulm zurückkehr­en – wobei, das ist die schwierigs­te Schanze im Jahr. Das“, sagte Werner Schuster, „werden wir uns gut überlegen.“Vier Wochen vor Olympia.

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