Mit der Schließung des Adlers ist eine Lücke entstanden
Traditionsgasthaus in Unterkochens Ortsmitte ist seit 24. Dezember zu – Wie es weitergeht, ist derzeit offen
AALEN-UNTERKOCHEN - Gerüchte, dass der Adler in Unterkochen seine Pforten schließen soll, hat es in der vergangenen Zeit immer wieder gegeben. Doch jetzt ist es amtlich. Das Traditionsgasthaus in der Ortsmitte des Aalener Stadtbezirks ist seit Heiligabend zu. Statt einer Speisekarte hängt im Schaukasten des Lokals ein Zettel, auf dem sich die Pächterin Irmgard Sturm bei ihren Gästen für die jahrelange Treue bedankt. Sie und ihr gesamtes Team seien mit Leib und Seele gerne für sie Gastgeber gewesen.
Über 20 Jahre lang hat Irmgard Sturm das Gasthaus Adler geführt. Vor fünf Jahren erwarb die Familie Stütz das Gebäude, die in Unterkochen das Gästehaus Stütz betreibt. „Da Irmgard Sturm aus gesundheitlichen Gründen das Lokal nicht weiterführen konnte, haben wir uns dazu entschlossen, den Adler erst einmal zu schließen“, sagte Antonie Stütz den „Aalener Nachrichten“bereits vor Weihnachten. Da sich Irmgard Sturm gegenüber unserer Zeitung allerdings nicht äußern wollte, warteten die „Aalener Nachrichten“die definitive Schließung des Gasthauses ab.
„Viele Bürger bedauern, dass ihr Adler nicht mehr geöffnet hat. Er war eine gutbürgerliche, gemütliche Wirtschaft mitten im Ort und ein Treffpunkt für viele Familien. Auch viele Stammtische von Vereinen haben hier stattgefunden“, sagt Hubert Mahringer vom Bezirksamt in Unterkochen. Mit der Schließung des Gasthauses sei eine richtige Lücke entstanden. Viele würden sich jetzt fragen: „Wo sollen wir hin?“
Sowohl die Bürger als auch die Familie Stütz hoffen, dass Irmgard Sturm nach einer gewissen Karenzzeit das Lokal weiterführt. Ob sie dies allerdings kann, sei ungewiss. Auf der Suche nach einem neuen Pächter sei Antonie Stütz allerdings nicht.
„Der Adler war das Lebenswerk von Frau Sturm, die über zwei Jahrzehnte mehr als engagiert war und für drei gearbeitet hat.“Und sie möchte ihr deshalb auch die Möglichkeit geben, hierher zurückzukehren. Auch aus Respekt vor ihrer Leistung. Das wirtschaftliche Risiko, das mit der Schließung der Gaststätte verbunden ist, „liegt auf meiner Seite. Aber Geld ist nicht alles“, sagt Stütz.