Hüttlingen hat die Bürgermeisterwahl
Amtsinhaber Günter Ensle und Herausforderin Anna Krämer stellen sich im Forum vor
HÜTTLINGEN - Das Hüttlinger Forum ist am Montagabend zwar nicht voll besetzt, aber gut besucht gewesen, als sich Amtsinhaber Günter Ensle und Anna Krämer ihren Wählern vorstellten. Die stellvertretende Bürgermeisterin Heidi Borbély hatte die Begrüßung vorgenommen und die Entscheidung des Gemeindewahlausschusses wiederholt, wonach beide Kandidaten gewählt werden können, während ihrer Vorstellung 30 Minuten Redezeit bekommen und sich anschließend 15 Minuten noch weiteren Fragen stellen können. Die Bürgermeisterwahl findet am kommenden Sonntag, 14. Januar, statt.
In der Reihenfolge des Bewerbungseingangs durfte Amtsinhaber Günter Ensle beginnen, welcher eine Präsentation von einer halben Stunde Dauer ausgearbeitet hatte. „Hüttlingen hat sich in dieser Zeit sehr gut entwickelt, die Einwohnerzahl ist von 5600 auf jetzt 6055 angestiegen und die Infrastruktureinrichtungen können sich sehen lassen“, stellte der Amtsinhaber fest.
Für Bauwillige seien drei Baugebiete erschlossen worden, deren Plätze alle ausnahmslos verkauft seien. Hervorragend sei die Kinderbetreuung, für welche die Gemeinde jährlich 2,2 Millionen Euro aufwende. Ebenso könne die Gemeinde auf eine Gemeinschaftsschule mit Hortbetreuung für jetzt 421 Schüler verweisen. Seniorenwohnungen, ein Seniorenzentrum mit Begegnungsstätte und ein Jugendzentrum in der Uhlandstraße rundeten das vielfältige Angebot in diesen Bereichen ab.
Acht Millionen würden in die Ortskernsanierung gesteckt, die Verkehrsführung und das Standortmarketing sei verbessert, der Kleinkunstfrühling habe sich als weiterer Standortvorteil zusammen mit den alljährlichen Muffigelfesttagen herauskristallisiert. Trotz allem seien die Schulden von 550 auf jetzt 350 Euro pro Kopf gesunken. Als Zukunftsaufgaben nannte Ensle den schon dieses Jahr anstehenden Ausbau der Schule für rund neun Millionen Euro, die Verbesserung des Hochwasserschutzes, die Erschließung von Bau- und Gewerbegebieten und die Rathaussanierung.
Anna Krämer nahm sich deutlich weniger Zeit für ihre Bewerbungsrede. Die 55-jährige gebürtige Ungarin ist selbständige Fußpflegerin, hat zwei Kinder und möchte „mit Freude und neuen Ideen“zu ihrer Wahl antreten.
Anna Krämer: „Bin zum Lernen bereit“
Dazu gehören wöchentliche Sprechstunden im Rathaus, eine Indoorspielhalle für Kinder, eine verbesserte Kinderbetreuung, ein Generationentreffpunkt und die Einrichtung einer Kinderarztpraxis. Weiter will sie Arbeitsplätze schaffen beziehungsweise erhalten, das Standortmarketing verbessern, eine Partnerschaft mit einer ungarischen Gemeinde anstreben und die Nachbarschaftshilfe verbessern.
Für all diese Aufgabenbereiche wolle sie alle möglichen Finanzierungsund Zuschussquellen mit Engagement und dem ihr eigenen Temperament ausschöpfen. „Mit Herz und Verstand, Bürgernähe und Menschlichkeit will ich für sie da sein“, versprach sie, weil Hüttlingen das verdiene. „Gemeinsam sind wir stark“, schloss sie ihre gut zehnminütige Vorstellung. Auf eine entsprechende Frage sagte sie, sie setze auf die Unterstützung der Bevölkerung bei ihrer Einarbeitung: „Ich bin zum Lernen bereit“, war ihr von Herzen kommendes Bekenntnis.