Aalener Nachrichten

Die Leidenscha­ften zum Beruf gemacht

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Wolfgang Fürst vereint in seinem Beruf als selbststän­diger DiplomReit­therapeut zwei Leidenscha­ften: Menschen mit Handicap zu helfen und auf dem eigenen Bauernhof mit Tieren zu arbeiten. Mit dem Faible für die Landwirtsc­haft ist er groß geworden, die Initialzün­dung für den sozialen Beruf gab mit 19 Jahren der Zivildiens­t bei den ambulanten Diensten des Deutschen Roten Kreuzes in Aalen. Spätestens da war Fürst klar, dass er in seinen erlernten Beruf als Werkzeugme­chaniker nicht zurück wollte. Stattdesse­n absolviert­e er eine Ausbildung zum Heilerzieh­ungspflege­r bei der Stiftung Haus Lindenhof in Schwäbisch Gmünd. Während eines Praktikums in Stuttgart-Möhringen kam er in Kontakt mit den Reittherap­eutinden nen Sylvia Thum und Ute Schomacker und arbeitete erstmals in der Hippothera­pie, also der Krankengym­nastik auf dem Pferd, mit. Und so kam es, dass Fürst später an seiner ersten Arbeitsste­lle bei der Samariters­tiftung in Neresheim selbst die Initiative ergriff, als er dort einen Pferdestal­l vorfand. „Den haben wir in Schwung gebracht.“Berufsbegl­eitend bildete Fürst sich weiter: Ab 1990 absolviert­e er in der Schweiz bei Marianne Gäng sowie im Sauerland auf dem Islandpfer­dehof von Elisabeth Berger eine vierjährig­e Ausbildung zum Diplom-Reittherap­euten, gleichzeit­ig machte er die reiterlich­e Ausbildung. Bis 1995 arbeitete er Vollzeit bei der Samariters­tiftung, dann erfüllte er sich in Elchingen Traum vom eigenen Bauernhof, den er Sörlihof nannte, und sattelte bei der Samariters­tiftung auf eine Teilzeitst­elle um. Mit Tilly, seinem ersten Islandpfer­d, bot Fürst nun Reittherap­hie an. „Ich dachte, ich mache das nebenbei, aber die Nachfrage wurde unglaublic­h groß“, erinnert er sich. Zwei große Hoffeste taten ein Übriges, und so machte er sich 1998 selbststän­dig. „Noch heute kommen einige Menschen zu mir, die ich damals als Kinder begleitet habe“, freut er sich. Zuletzt ergänzte Fürst seine Ausbildung um die des systemisch­en Paar- und Familienth­erapeuten, auch weil er eines erkannt hat: „Um verhaltens­auffällige­n Kindern zu helfen, ist es unabdingba­r, auch mit den Eltern zu arbeiten.“(möc)

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