Die Ostalb weiß, wie eine gute Gartenschau geht
Ellwangen informiert Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch (CDU) über die Landesgartenschau-Bewerbung
ELLWANGEN (fg) - Oberbürgermeister Karl Hilsenbek und Landrat Klaus Pavel haben der Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch (CDU), die Eckpunkte der Ellwanger Bewerbung für die Landesgartenschau 2026 vorgestellt.
In einer Präsentation im Alamannenmuseum ging der Ellwanger Oberbürgermeister auf das Konzept der Bewerbung ein, die unter anderem die Jagst erlebbar machen will. Simulierte Landschaftsaufnahmen vermittelten einen Eindruck davon, wie das Gelände in acht Jahren aussehen könnte. Hilsenbek nannte die Landesgartenschau eine „Jahrhundertchance“für die Stadt. Die „superschöne Altstadt“Ellwangens und die Jagst als Natur-und Erlebnisraum zu verbinden, ist für den OB das erklärte Ziel.
Darüber hinaus hofft Hilsenbek, dass ein Zuschlag für die Landesgartenschau für wirtschaftliche Impulse sorgen wird – beispielsweise für ein „Silicon Valley“am Mühlgraben, das „Arbeiten und Wohnen in höchster Qualität“ermögliche. Auch ein Gesundheitsund Bildungscampus auf dem Gelände der früheren Kaserne sei eine Option. Allerdings hat Ellwangen starke Konkurrenz: Insgesamt haben sich 14 Städte in BadenWürttemberg für die größeren Landesgartenschauen und kleineren Gartenschauen im Zeitraum zwischen 2026 und 2030 beworben. Staatssekretärin Gurr-Hirsch zeigte sich erfreut, dass Ellwangen zum Ziel gesetzt hat, den Fluss wieder an die Stadt heranzurücken. „Das ist fast überall das Thema“, sagte sie aber mit Blick auf die konkurrierenden Bewerberstädte.
Ellwangen stellt Biodiversität in den Fokus
„In Zeiten des Brexit braucht man keinen englischen Rasen“, sagte der Landtagsabgeordnete Winfried Mack (CDU) in Anspielung auf klassische Konzepte der Gartengestaltung. Es solle bei der Schau vielmehr darum gehen, die Biodiversität, also die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten, im stadtnahen Bereich zu gestalten und erlebbar zu machen. Das sei ein wesentlicher Unterschied zu anderen Bewerberstädten, die ebenfalls an Flüssen liegen. „Wenn Sie dieses Thema explizit herausarbeiten, ist das strategisch kein Fehler“, antwortete ihm die Staatssekretärin. Die Biodiversität sei ein wichtiges Thema, das vom Land derzeit mit 36 Millionen Euro gefördert werde.
Landrat Klaus Pavel betonte, dass der Ostalbkreis wisse, wie eine Landesgartenschau erfolgreich organisiert werden könne. Schwäbisch Gmünd habe dies im Jahr 2014 eindrucksvoll unter Beweis gestellt. „Ich glaube, es gab noch nie eine so erfolgreiche Gartenschau wie in Schwäbisch Gmünd mit zwei Millionen Besucherinnen und Besuchern“, so Pavel. „Wir würden es gerne wieder so machen wie damals, nur ein bisschen besser“, sagte der Landrat. Außerdem unterstütze die ganze Umgebung und die gesamte Raumschaft die Ellwanger Bewerbung, die sehr gründlich erarbeitet worden sei.
„Ihr könnt ja auch noch die Bayern einladen“, gab die Staatssekretärin schlagfertig zurück. Gurr-Hirsch verwies darauf, dass letztlich ein Gremium über die Vergabe der Schau entscheide. „Aber ich werde diese Informationen dem Gremium zukommen lassen.“Die Entscheidung über die Vergabe der Gartenschau wird für Mitte des Jahres erwartet.