Bauern wehren sich gegen Mobbing ihres Berufsstands
Bauernkundgebung beim Kalten Markt ist gut besucht – Pavel: Landwirte sind die Säulen der Heimat
ELLWANGEN - Die Bauernkundgebung beim Kalten Markt hat nicht an Attraktivität verloren. Die Ellwanger Stadthalle war am Mittwochvormittag voll besetzt.
Das sei ein weiteres gutes Argument dafür, den Kalten Markt in die Bundesliste des immateriellen Welterbes aufzunehmen, fand Oberbürgermeister Karl Hilsenbek. Der Kalte Markt sei das Aushängeschild der Region zum Jahresbeginn. Und die Ostalbbauern eine starke Säule für die Erhaltung der Heimat, ergänzte Landrat Klaus Pavel. Roderich Kiesewetter appellierte im Namen aller Abgeordneten dafür, mit dem selben Stolz, mit dem man die mittelständischen Firmen nenne, auch über die Landwirtschaft zu sprechen.
Ein anderes Image kann sicher nicht schaden, machte Hubert Kucher, Vorsitzender des Bauernverbands Ostalb deutlich: „Manche denken, wir hätten nur das Ziel, Tiere zu quälen. Das ist Mobbing eines Berufsstands.“
Der Preis für die Erzeugnisse reiche nicht aus, um die Landwirtschaft ohne Ausgleichszahlungen zu erhalten. Fielen diese weg, müsste jeder ein Drittel seines Einkommens für Lebensmittel ausgeben. Dann wäre der Urlaub gestrichen und das neue Auto würde nicht gekauft. Die Zahlungen seien also nicht nur für die Landwirte, sondern für die ganze Gesellschaft.
„Wir leisten viel, das sollten die Kritiker anerkennen“, forderte Kucher. Überall gebe es Gewässerrandstreifen oder Schutzgebiete. Um umweltschonend zu arbeiten, brauche es die Landwirtschaft 4.0. Umweltschutz sei aber auch, wenn in den Hausgärten Blumen blühen und keine Steingärten. Bravorufe aus dem Publikum. Die Landwirtschaft brauche sich nicht zu verstecken, betonte der Vorsitzende des Bauernverbands.
Und forderte alle auf, die Aufkleber der gemeinsamen Image-Kampagne von Bauernverband und Landkreis mitzunehmen. Darauf steht wie auf den großen Bannern an den Straßen: „Wir machen Lebensmittel aus der Region. Wir ackern für Sie.“
Eröffnet hatte die Kundgebung der Landfrauenchor unter der Leitung von Ingrid Philipp.