Beschäftigte von Magna in Bopfingen sind im Warnstreik
Reaktion auf gescheiterte Tarifverhandlungen – „Nicht mehr hinhalten lassen“
BOPFINGEN (mab) - Mit Warnstreiks haben mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bopfingen auf die gescheiterten Tarifverhandlungen mit der Firma Magna reagiert. Die Streiks sollen fortgesetzt werden, bis die Unterschrift unter den Flächentarifvertrag gesetzt ist.
„Wir sind hier, wir sind stark, wir sind laut“, ließ Josef Mischko, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Aalen, die Geschäftsführung der Firma Magna in Bopfingen wissen. „Nach einer weiteren gescheiterten fünften Verhandlung am vergangenen Montag, 8. Januar, ist unsere Geduld am Ende“, meinte Mischko. Der Betriebsratsvorsitzende der Firma Magna, Frank Olschewski, wurde deutlicher: „Wir lassen uns nicht mehr vera...“, meinte Olschewski und hielt sich mit Kritik an der aus seiner Sicht sturen Haltung der Arbeitgeber nicht zurück. „Wer gute und ehrliche Arbeit abliefert, sollte auch so behandelt werden“, meinte er. Die Tarifkommission der IG Metall hat die Arbeitgeberseite aufgefordert, den Flächentarifvertrag Metall und Elektro für die Beschäftigten der Firma Magna anzuerkennen. Die IG Metall hat einen Zeitraum von zwei Jahren für die Einführung des Flächentarifvertrags und eine Reduzierung der Arbeitszeit auf 35 Stunden in der Woche angeboten. Der Arbeitgeber hat dieses Angebot abgelehnt und seinerseits ein Angebot vorgelegt. Darin bietet er eine Übergangszeit von fünf Jahren bis zur Einführung des Flächentarifvertrags und eine Reduzierung der Arbeitszeit auf 35 Stunden die Woche in einem Zeitraum von acht Jahren an. „Das ist vollkommen inakzeptabel“, sagt Mischko. „Außerdem will Magna weitere Regelungen des Flächentarifvertrags, wie die Alterssicherung, das zusätzliche Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld sowie die Altersteilzeit erst 2030 einführen. „Das heißt ganz klar: Heute wird hier nichts mehr gearbeitet“, sagt Mischko. Sollte die Geschäftsführung der Firma Magna in kurzer Zeit kein vernünftiges Angebot für ihre Beschäftigten auf den Tisch legen, gehen nicht nur die Streiks weiter. „Dann werden wir alle Mitarbeiter des Unternehmens in Busse verfrachten und mit ihnen am 23. Januar nach Aalen auf den Spritzenhausplatz zu einer Kundgebung fahren“, kündigte Mischko an.
Insgesamt verlief der Warnstreik bei Magna friedlich. 300 Mitarbeiter der Nacht-, Früh- und Spätschicht haben sich beteiligt und sind nach der Kundgebung direkt nach Hause gefahren.