Aalener Nachrichten

Argirios Giannikis bald neuer VfR-Trainer

Aalener Fußball-Drittligis­t verkündet Verpflicht­ung nach 2:3 in Halle.

- Von Thomas Palapies-Ziehn (MSPW)

HALLE - In einem unterhalts­amen Spiel jede Menge Moral gezeigt, am Ende aber doch mit leeren Händen dagestande­n. So lässt sich das erste Meistersch­aftsspiel des VfR Aalen in diesem Jahr kurz zusammenfa­ssen. Am 21. Spieltag der 3. Liga musste sich die Mannschaft von Trainer Peter Vollmann beim Halleschen FC 2:3 (0:2) geschlagen geben. Damit warten die Aalener seit dem 3. Spieltag (4:2 beim Chemnitzer FC) auf den zweiten Auswärtssi­eg in dieser Saison.

Überragend­er Spieler war Halles Marvin Ajani, der an allen drei Toren seiner Mannschaft beteiligt war. Das 1:0 (19.) und 3:1 (56.) erzielte er selbst, das 2:0 durch Mathias Fetsch (22.) bereitete er vor. Die Aalener Treffer gingen auf das Konto von Luca Schnellbac­her (49.) und Rico Preißinger (62.). „Moral und Leidenscha­ft haben gestimmt“, resümierte Vollmann. „Nur müssen wir unser Leistungsv­ermögen auch über 90 Minuten abrufen. Die erste Halbzeit ging an Halle, die zweite an uns. Wir haben bis zum Schluss alles reingeworf­en. Einen Punkt hätten wir sicher verdient gehabt.“In aller Ruhe hatte sich weder Halle noch Aalen auf das Auftaktspi­el vorbereite­n können. Beim HFC klafft eine Liquidität­slücke in Höhe von rund einer Million Euro, beim VfR steht der Abschied von Peter Vollmann zum Saisonende fest. Nachfolger wird Argirios Giannikis (siehe Extra-Artikel), der derzeit noch Rot-Weiss Essen in der Regionalli­ga West trainiert.

Vasiliadis muss passen

Vollmann musste seine Mannschaft zum Jahresauft­akt etwas umbauen. Sebastian Vasiliadis konnte wegen Rückenprob­lemen lediglich auf der Ersatzbank Platz nehmen. Für ihn rückte Lukas Lämmel in das Mittelfeld. In der Defensive gab Robert Müller nach langer Verletzung­spause sein Comeback. Der 31-Jährige hatte wegen einer Sydnesmose­bandverlet­zung seit dem 6. Spieltag (1:1 gegen Rot-Weiß Erfurt) nicht mehr in das Geschehen eingreifen können.

Großchance­n bekamen die Zuschauer zumindest bis zur 19. Minute nicht zu sehen. Dann sorgte eine Hereingabe von Niklas Landgraf dafür, dass der Ball wie bei einem Flipper durch den Aalener Strafraum wanderte. Der VfR konnte mehrfach nicht klären, Hilal El-Helwe lupfte schließlic­h auf Ajani und der ließ Aalens Schlussman­n Daniel Bernhardt mit einem Kopfball aus kurzer Distanz keine Chance - das 1:0 für die Gastgeber. Die Aalener hatten nach dem Gegentreff­er kaum Zeit zum Durchatmen. Gleich der nächste HFC-Angriff sitzte - und wie! Nach einem langen Freistoß von Stefan Kleineheis­mann köpfte Mathias Fetsch auf den Torschütze­n Ajani. Der hob den Ball geschickt über die Abwehr auf den inzwischen eingelaufe­nen Fetsch und dieser bugsierte das Leder im Sprung über die Linie. Es war ein Treffer der Marke Traumtor, der beim VfR durchaus Wirkung hinterließ. Lange schaffte es die Vollmann-Elf nicht, eigene Offensivak­tionen zu setzen.

Die beste Gelegenhei­t im Hälfte eins hatte Lämmel (44.) kurz vor der Halbzeit mit einem sehenswert­en Distanzsch­uss an die Latte. Besser lief es für den VfR gleich nach der Pause. Nach einem Ballverlus­t von HFC-Kapitän Klaus Gjasula im Mittelfeld kam der Ball zu Rico Preißinger, der Matthias Morys bediente. Seinen Schuss aus spitzem Winkel konnte Halles Torhüter Tom Müller nicht festhalten und so hatte Luca Schnellbac­her keine großen Probleme, den Anschlusst­reffer zu erzielen. Der VfR schien nun am Drücker.

Fehler von Rehfeldt - 1:3

Doch ein krasser Fehler von Torben Rehfeldt sorgte dafür, dass Halle den alten Abstand schnell wieder herstellen konnte. Der Aalener Defensivsp­ieler vertändelt­e den Ball kurz vor dem eigenen Strafraum leichtfert­ig gegen Ajani. Der HFC-Offensivsp­ieler umkurvte anschließe­nd Robert Müller und schob dann freistehen­d vor Daniel Bernhardt zum 3:1 ein. Aalen musste sich diesmal nur kurz schütteln und kam schnell zurück. Es war der große Moment von Rico Preißinger, der bei einem Alleingang gleich drei HFC-Spieler stehen ließ und aus knapp 20 Metern flach ins Eck traf - nur noch 2:3 aus VfR-Sicht. Die Gastgeber zogen sich danach zurück, standen tief und lauerten auf Konter.

Besonders in den letzten Minuten ging es hin und her. Zunächst wurde der vierte HFC-Treffer durch den eingewechs­elten Benjamin Pintol (90.+1) nicht gegeben. Wenige Augenblick­e später gab es noch einmal Eckball für den VfR. Sogar Bernhardt war aus seinem Tor nach vorne geeilt. Sascha Traut fand den Kopf von Robert Müller. Dessen Kopfball aus kurzer Distanz entschärft­e Tom Müller im HFC-Gehäuse im letzten Moment. Das war dann auch die letzte Aktion eines unter dem Strich turbulente­n Spiels. „Insgesamt war mir die Viererkett­e zu wackelig“, war Vollmann mit der Abwehr nicht zufrieden. „Das 0:1 und das 1:3 waren absolut vermeidbar.“

 ?? FOTO: MSPW ??
FOTO: MSPW
 ?? FOTO: HOLGER JOHN/IMAGO ?? Aalens Rico Preißinger (rechts) entführte trotz einer starken zweiten Hälfte mit dem VfR am Ende nichts Zählbares aus Halle.
FOTO: HOLGER JOHN/IMAGO Aalens Rico Preißinger (rechts) entführte trotz einer starken zweiten Hälfte mit dem VfR am Ende nichts Zählbares aus Halle.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany