Argirios Giannikis bald neuer VfR-Trainer
Aalener Fußball-Drittligist verkündet Verpflichtung nach 2:3 in Halle.
HALLE - In einem unterhaltsamen Spiel jede Menge Moral gezeigt, am Ende aber doch mit leeren Händen dagestanden. So lässt sich das erste Meisterschaftsspiel des VfR Aalen in diesem Jahr kurz zusammenfassen. Am 21. Spieltag der 3. Liga musste sich die Mannschaft von Trainer Peter Vollmann beim Halleschen FC 2:3 (0:2) geschlagen geben. Damit warten die Aalener seit dem 3. Spieltag (4:2 beim Chemnitzer FC) auf den zweiten Auswärtssieg in dieser Saison.
Überragender Spieler war Halles Marvin Ajani, der an allen drei Toren seiner Mannschaft beteiligt war. Das 1:0 (19.) und 3:1 (56.) erzielte er selbst, das 2:0 durch Mathias Fetsch (22.) bereitete er vor. Die Aalener Treffer gingen auf das Konto von Luca Schnellbacher (49.) und Rico Preißinger (62.). „Moral und Leidenschaft haben gestimmt“, resümierte Vollmann. „Nur müssen wir unser Leistungsvermögen auch über 90 Minuten abrufen. Die erste Halbzeit ging an Halle, die zweite an uns. Wir haben bis zum Schluss alles reingeworfen. Einen Punkt hätten wir sicher verdient gehabt.“In aller Ruhe hatte sich weder Halle noch Aalen auf das Auftaktspiel vorbereiten können. Beim HFC klafft eine Liquiditätslücke in Höhe von rund einer Million Euro, beim VfR steht der Abschied von Peter Vollmann zum Saisonende fest. Nachfolger wird Argirios Giannikis (siehe Extra-Artikel), der derzeit noch Rot-Weiss Essen in der Regionalliga West trainiert.
Vasiliadis muss passen
Vollmann musste seine Mannschaft zum Jahresauftakt etwas umbauen. Sebastian Vasiliadis konnte wegen Rückenproblemen lediglich auf der Ersatzbank Platz nehmen. Für ihn rückte Lukas Lämmel in das Mittelfeld. In der Defensive gab Robert Müller nach langer Verletzungspause sein Comeback. Der 31-Jährige hatte wegen einer Sydnesmosebandverletzung seit dem 6. Spieltag (1:1 gegen Rot-Weiß Erfurt) nicht mehr in das Geschehen eingreifen können.
Großchancen bekamen die Zuschauer zumindest bis zur 19. Minute nicht zu sehen. Dann sorgte eine Hereingabe von Niklas Landgraf dafür, dass der Ball wie bei einem Flipper durch den Aalener Strafraum wanderte. Der VfR konnte mehrfach nicht klären, Hilal El-Helwe lupfte schließlich auf Ajani und der ließ Aalens Schlussmann Daniel Bernhardt mit einem Kopfball aus kurzer Distanz keine Chance - das 1:0 für die Gastgeber. Die Aalener hatten nach dem Gegentreffer kaum Zeit zum Durchatmen. Gleich der nächste HFC-Angriff sitzte - und wie! Nach einem langen Freistoß von Stefan Kleineheismann köpfte Mathias Fetsch auf den Torschützen Ajani. Der hob den Ball geschickt über die Abwehr auf den inzwischen eingelaufenen Fetsch und dieser bugsierte das Leder im Sprung über die Linie. Es war ein Treffer der Marke Traumtor, der beim VfR durchaus Wirkung hinterließ. Lange schaffte es die Vollmann-Elf nicht, eigene Offensivaktionen zu setzen.
Die beste Gelegenheit im Hälfte eins hatte Lämmel (44.) kurz vor der Halbzeit mit einem sehenswerten Distanzschuss an die Latte. Besser lief es für den VfR gleich nach der Pause. Nach einem Ballverlust von HFC-Kapitän Klaus Gjasula im Mittelfeld kam der Ball zu Rico Preißinger, der Matthias Morys bediente. Seinen Schuss aus spitzem Winkel konnte Halles Torhüter Tom Müller nicht festhalten und so hatte Luca Schnellbacher keine großen Probleme, den Anschlusstreffer zu erzielen. Der VfR schien nun am Drücker.
Fehler von Rehfeldt - 1:3
Doch ein krasser Fehler von Torben Rehfeldt sorgte dafür, dass Halle den alten Abstand schnell wieder herstellen konnte. Der Aalener Defensivspieler vertändelte den Ball kurz vor dem eigenen Strafraum leichtfertig gegen Ajani. Der HFC-Offensivspieler umkurvte anschließend Robert Müller und schob dann freistehend vor Daniel Bernhardt zum 3:1 ein. Aalen musste sich diesmal nur kurz schütteln und kam schnell zurück. Es war der große Moment von Rico Preißinger, der bei einem Alleingang gleich drei HFC-Spieler stehen ließ und aus knapp 20 Metern flach ins Eck traf - nur noch 2:3 aus VfR-Sicht. Die Gastgeber zogen sich danach zurück, standen tief und lauerten auf Konter.
Besonders in den letzten Minuten ging es hin und her. Zunächst wurde der vierte HFC-Treffer durch den eingewechselten Benjamin Pintol (90.+1) nicht gegeben. Wenige Augenblicke später gab es noch einmal Eckball für den VfR. Sogar Bernhardt war aus seinem Tor nach vorne geeilt. Sascha Traut fand den Kopf von Robert Müller. Dessen Kopfball aus kurzer Distanz entschärfte Tom Müller im HFC-Gehäuse im letzten Moment. Das war dann auch die letzte Aktion eines unter dem Strich turbulenten Spiels. „Insgesamt war mir die Viererkette zu wackelig“, war Vollmann mit der Abwehr nicht zufrieden. „Das 0:1 und das 1:3 waren absolut vermeidbar.“