Zwangsrückruf bei Audi
Autobauer muss rund 130 000 Dieselfahrzeuge umrüsten
BERLIN (AFP) - Das Kraftfahrtbundesamt verpflichtet den Autobauer Audi zum Rückruf von mehr als 100 000 V6-Dieselmodellen. Bei der Überprüfung der Modelle A4, A5, A6, A7, A8, Q5 und Q7 seien „unzulässige Abschalteinrichtungen“nachgewiesen worden, bestätigte das Bundesverkehrsministerium einen Bericht der „Bild am Sonntag“. Die Behörde habe deshalb verpflichtende Rückrufe angeordnet. Weltweit sind rund 130 000 Autos betroffen.
Die „schadstoffmindernde, sogenannte schnelle Motoraufwärmfunktion“springt den Angaben zufolge in den betroffenen Wagen nahezu nur im Prüfzyklus an. Im realen Verkehr unterbleibt diese Schadstoffminderung demnach. Audi wurde laut Verkehrsministerium aufgefordert, bis Anfang Februar ein MotorsoftwareUpdate vorzustellen und nach dessen Freigabe die betroffenen Fahrzeuge unverzüglich zurückzurufen und umzurüsten.
DAVOS - Was soziale Ungleichheit bedeutet, will die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam mit diesem Vergleich verdeutlichen. In vier Tagen verdiene der Vorstandsvorsitzende eines globalen Modekonzerns so viel Geld wie eine Näherin in Bangladesch in ihrem ganzen Leben, sagt Oxfam-Mitarbeiterin Ellen Ehmke in Berlin. Die Aussage ist Teil des Berichts zur Polarisierung der weltweiten Einkommen und Vermögen, den die Organisation jährlich vor dem Weltwirtschaftsforum (WEF) von Davos veröffentlicht.
Der globalen Elite, dem reichsten einen Prozent der Weltbevölkerung, gehöre über die Hälfte allen Vermögens auf Erden, erklärt Oxfam. Und dieser Anteil nehme zu. Sowohl die Ungleichheit der Einkommen als auch der Vermögen wachse. Ein Beleg dafür: Mittlerweile hätten 42 Milliardäre so viel Kapital angehäuft wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. 2009 seien das noch 380 Milliardäre gewesen.
Die Zahlen basieren auch auf Untersuchungen der Schweizer Bank Credit Suisse, des Magazins „Forbes“, des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank.
Oxfam räumt ein, die Zahl der Menschen, die in absoluter Armut lebten, gehe global zurück. Das sei ein Fortschritt, „reicht aber nicht“, sagt Ehmke. Noch immer müssten rund 700 Millionen von etwa 7,5 Milliarden Menschen mit weniger als zwei US-Dollar pro Tag zurechtkommen. Die wachsende Ungleichheit erschwere den Kampf gegen die Armut. Im Übrigen zersetze sie die Demokratie, weil sich die Benachteiligten von den Institutionen alleine gelassen fühlten und teilweise extreme Parteien wählten.
Die Organisation verlangt, diese und andere Ursachen der Ungleichheit politisch anzugehen. Sie schlägt beispielsweise vor, „weltweite Mindeststeuersätze“für Unternehmen einzuführen.
Die Studie erscheint kurz vor Beginn des WEF, weil Oxfam Einfluss auf die Veranstaltung nehmen will.