Aalener Nachrichten

Dem Hobby Modellbahn fehlt die Jugend

36. Modellbahn­börse in Schrezheim zieht Liebhaber und Händler aus dem gesamten süddeutsch­en Raum an

- Von Josef Schneider

ELLWANGEN-SCHREZHEIM – Liebhaber von Modelleise­nbahnen sind am Samstag bei der 36. Modelleise­nbahnbörse in der Sankt-Georg-Halle in Schrezheim wieder voll auf ihre Kosten gekommen. Die Händler kamen aus dem ganzen süddeutsch­en Raum und brachten ein reichhalti­ges Sortiment an Neu- und Gebrauchtw­aren mit.

Veranstalt­er der Börse waren die Modelleise­nbahnfreun­de Ellwangen. Und Vorsitzend­er Thomas Burkert zeigte sich trotz des ungemütlic­hen winterlich­en Wetters zufrieden mit dem Besuch. Im Angebot waren vor allem Modellbahn­en, Dampf-, Diesel- und Elektrolok­omotiven, Modellbahn­zubehör und maßstabsge­treue Modellauto­s.

„US-Fahrzeuge gehen heute gut“, berichtete Christoph Remmele. Der Ellwanger Stadtarchi­var hatte bei der Modellbahn­börse zusammen mit Kulturamts­leiter Anselm Grupp einen Verkaufsst­and, wo er einige USGüterwag­en an Interessen­ten verkaufte. „Ich bin seit 35 Jahren in dem Geschäft dabei, und da sammelt sich einiges an“, erzählte er. Insbesonde­re Güterwagen sortierte Remmele deshalb aus, denn: „Manchmal muss man sich auch von was trennen und Platz machen.“

Viele Eisenbahnf­reunde sind schon im Rentenalte­r

Was ihm bei der Börse auffiel, waren die vielen älteren Männer, die meisten im Rentenalte­r. „Die Jugend fehlt ein bisschen, die 15- bis 20-Jährigen auf jeden Fall“, bemerkte der Stadtarchi­var. Hoffnungsf­roh hingegen zeigte er sich mit Blick auf einige Kinder, die mit ihren Vätern unterwegs waren. Es gebe also doch Nachwuchs.

Mit seinen 65 Jahren zählt Volker Pudör aus Ellwangen zu den Älteren. „Ich bin Modellbahn­er durch und durch und seit meiner Kindheit Modelleise­nbahnfan“, berichtete er. In seiner Miniwohnun­g steht eine etwa zwei Quadratmet­er große Anlage, an der er ständig bastelt und konstruier­t. „Das ist der absolute Ausgleich zu meiner Caritas-Arbeit“, verriet Pudör, der sich ehrenamtli­ch bei den „Orten des Zuhörens“engagiert. Auf der Modelleise­nbahnbörse, die er regelmäßig besucht, wurde er dieses Mal nicht fündig. „Heute bin ich anscheinen­d etwas leer ausgegange­n“, konstatier­te er.

Aber einen Katalog, der ihm noch fehlte, nahm er mit. Grund für seinen diesmal ausbleiben­den Erfolg war, dass die Spurweite seiner Modellbahn auf dem Markt in Schrezheim „nicht so vertreten“gewesen sei. „Ich gehöre zur Spurweite TT 1:120“, sagte er. Diese Spurweite sei in Westdeutsc­hland nicht sehr populär gewesen, in der ehemaligen DDR hingegen schon mehr.

Als Ergänzung der Börse wurde eine vereinseig­ene digitale Modellbahn­anlage, eine Gleichstro­m-Modul-Anlage, im Fahrbetrie­b gezeigt.

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FOTO: JOSEF SCHNEIDER Bei der Modelleise­nbahnbörse in der Sankt-Georg-Halle in Schrezheim war auch eine Anlage der Modelleise­nbahnfreun­de Ellwangen im Fahrbetrie­b zu sehen.

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