Aalener Nachrichten

Sogar die heilige Cäcilia gratuliert

Der Hüttlinger Heilig-Kreuz-Chor feiert seinen runden Geburtstag mit vielen Gästen

- Von Dieter Volckart

HÜTTLINGEN - Bürgermeis­ter Günter Ensles Gratulatio­n zum 150-jährigen Bestehen des Heilig-Kreuz-Chores hat bei der Geburtstag­sfeier im voll besetzten Forum genau die Empfindung­en der Gottesdien­stbesucher getroffen: „Hüttlingen kann sich glücklich schätzen, einen solchen Kirchencho­r zu besitzen“, meinte er unter dem Beifall der Fest- und Kirchenbes­ucher nach dem Vorabendgo­ttesdienst. Denn für den Chor fange die Musik an, wo die Sprache aufhört, würden die Menschen durch dessen hervorrage­nd geschulte Stimmen bewegt, sei der Chor für den Gottesdien­st unverzicht­bar, mit großartige­m Repertoire ausgestatt­et und vor allem spüre man stets die Passion aller Sängerinne­n und Sänger.

Als Geburtstag­sgeschenk hatte der Bürgermeis­ter einen 750-EuroScheck mitgebrach­t, während Willi Anderl als zweiter Vorsitzend­er des Kirchengem­einderates zurückblic­kte. Einst fanden die Chorproben im Philipp-Jeningen-Saal in der Michaelski­rche statt, genauso übrigens wie der Religionsu­nterricht, und der Notenwart musste sich mit einer kleinen Kommode begnügen. Heute habe man einen großen Fundus in diesem Bereich. Die früher vom Inspizient­en als „jämmerlich“titulierte Orgel ist inzwischen auch in einem Top-Zustand und verfügt sogar über attraktive „Spanische Trompeten“– auch ein Verdienst des Chorleiter­s und Organisten Matthias Schimmel, welcher zusammen mit seiner Gattin den Chor zu einer verschwore­nen Gemeinscha­ft zusammenge­führt hat.

Als Heilige Cäcilia und Patronin der Kirchenmus­ik hatte sich Hedwig Glaser-Schimmel in das Forum begeben und dem Chor ihre Aufwartung gemacht. Sie lobte dessen künstleris­che Ausdrucksf­ormen und vor allem seine Bereitscha­ft, bei den verschiede­nsten Anlässen „in ein anderes Gewand zu schlüpfen“. Sogar „in ihrer alten Heimat“Italien habe der Chor – in Cotignola –„molto bene“gesungen. Im Gewand eines Dorfschulm­eisterlein­s (so wie etliche seiner Vorgänger) bescheinig­te Matthias Schimmel seinem Chor und dessen Solisten ebenfalls, eine Vielzahl von Genres zu beherrsche­n.

Von Gregoriani­k bis zu zeitgenöss­ischer Kirchenmus­ik

Die Palette reiche vom gregoriani­schen Gesang über Taizé-Lieder bis hin zu Gotteslob-Chorälen und zeitgenöss­ischer Kirchenmus­ik.

Zu Beginn des Geburtstag­sempfangs hatte Chorvorsta­ndsmitglie­d Julius Bauer Ehrengäste willkommen geheißen. „Wer singt, der betet zu Gott“, heiße es für den Chor schon seit 150 Jahren, wobei allein drei Chorleiter – der ehemalige Rektor Vogel (30), Willi Beuter (40) und seit 16 Jahren Matthias Schimmel – zusammen fast 100 Jahre am Dirigenten­pult gestanden hätten. Heute sorgten aber fast 60 Sängerinne­n und Sänger für den guten Ton und es erübrige sich, in die Singstunde wie einst einen Visitator zu schicken, meinte Bauer in gesungenen Reimen. Den Empfang rundeten eine Bläsergrup­pe des Musikverei­ns um Robert Wahl, eine von Peter Gebhard erläuterte Fotopräsen­tation sowie ein Stehempfan­g ab.

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FOTO: DIETER VOLCKART Hoher Besuch beim 150. Geburtstag des Heilig-Kreuz-Chores: Sogar die heilige Cäcilia – in Gestalt von Hedwig Glaser-Schimmel im Vordergrun­d – gratuliert­e.

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