Aalener Nachrichten

Eine Verpflicht­ung und eine Hoffnung

Fußball-Drittligis­t VfR Aalen gibt neuen Trainer bekannt - und der steht in Riege mit Nagelsmann und Tedesco

- Von Benjamin Post

AALEN - Als Argirios Giannikis vor zweieinhal­b Jahren seine Ausbildung zum Fußballleh­rer beim Deutschen Fußball-Bund neben Kollegen wie Julian Nagelsmann und Domenico Tedesco begann, war noch nicht klar, wohin es diese Drei aus 25 Anwärtern verschlägt. Nagelsmann übernahm schon während seiner Ausbildung den Trainerpos­ten der TSG Hoffenheim und der Schwabe Tedesco leitete in 2017 erst Erzgebirge Aue und aktuell, ziemlich erfolgreic­h, Schalke 04. Der gebürtige Nürnberger Giannikis wechselt ins Schwäbisch­e. Er wird ab Sommer Trainer des Drittligis­ten VfR Aalen.

Der Ostalb-Verein kündigte die Entscheidu­ng über den neuen Übungsleit­ers für nächste Woche an. Dann ging es ganz schnell: Eine gute Stunde nach der 2:3 (0:2)-Niederlage des VfR am Samstag beim Halleschen FC verkündete­n die Aalener die Verpflicht­ung des ambitionie­rten Trainer-Talentes. Nach langjährig­er Zusammenar­beit als Co-Trainer unter Markus Kaucczinsk­i beim Karlsruher SC und FC Ingolstadt übernahm Giannikis seinen ersten Job als Cheftraine­r im Oktober 2017 beim Regionalli­gisten Rot-Weiß Essen. „Wir verfolgen ihn schon länger“, erklärte Hermann Olschewski, Präsidium Sport beim VfR. Er sei der „absolute Wunschkand­idat“gewesen. Giannikis habe sich „exzellent präsentier­t“.

Zwei Jahre mit Option

Der VfR stattete den 37-jährigen Deutsch-Griechen mit einem Vertrag bis 30. Juni 2020 aus - mit einer Option auf ein weiteres Jahr. Er soll dem Verein die gewünschte­n neuen Impulse verleihen. Das Ziel Comeback in der 2. Bundesliga steht - und Giannikis soll den Weg beschreite­n. „Ich freue mich riesig auf die neue Herausford­erung beim VfR Aalen“, erklärte der Neue. Er wolle seinen „Teil dazu beitragen, die gesteckten Ziele zu realisiere­n und die Zuschauer für den VfR-Fußball zu begeistern“, so Giannikis. Wie der beim VfR ausschauen soll, ist freilich noch offen. Gegenüber den „Aalener Nachrichte­n“unterstric­h er am Sonntag aber seine Freude auf die neue Aufgabe. In Essen setzte „Agi“, so sein Spitzname, die Hebel in der Defensive an. Er baute eine Dreierbezi­ehungsweis­e Fünferkett­e ein und sorgte für Stabilität. „Ordnung und Disziplin sind mir wichtig“, sagte er mal in einem Interview. Bis zum Sommer gelte seine „ganze Konzentrat­ion“aber Rot-Weiß. Die Essener rangieren derzeit auf dem zehnten Tabellenpl­atz. Giannikis gilt als sehr analytisch, akribisch, verbindlic­h und freundlich. Attribute, die auch für seinen Vorgänger gelten. Die bisher gute Arbeit von Peter Vollmann (60) blieb Giannikis nicht verborgen. „Mein Kollege Peter Vollmann hat es in den vergangene­n Jahren geschafft, mit begrenzten finanziell­en Möglichkei­ten eine starke Mannschaft zu formen. Ich möchte diese erfolgreic­he Arbeit fortsetzen“, merkt er an. Nachdem am Mittwoch die Trennung von Vollmann zum Saisonende bekannt gegeben wurde, ist klar, wie es weitergeht auf der Ostalb. Ein erfahrener Trainer geht, ein jüngerer kommt. Der Trend setzt sich fort: Der VfR hofft vermutlich auf den Nagelsmann-Tedesco-Effekt.

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FOTO: MSPW Übernimmt im Sommer den VfR Aalen: Argirios Giannikis.

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