Aalener Nachrichten

Oschtalb Ruassgugga im Schwabenal­ter

Die Truppe gibt’s seit 40 Jahren – Am Gumpendonn­erstag in der Helferstra­ße mit dabei

- Von Verena Schiegl

AALEN - Mit 40 Jahren wird der Schwabe gscheit, heißt es. Doch das wollen die Oschtalb Ruassgugga gar nicht werden. Obwohl sie heuer ihr 40-jähriges Bestehen feiern, bleiben sie weiterhin närrisch, ausgelasse­n und vor allem schräg. So werden sie sich auch bei zahlreiche­n Auftritten in dieser Saison präsentier­en. Unter anderem beim Straßenfas­ching am Gumpendonn­erstag, 8. Februar, in der Helferstra­ße.

Truppe sorgt immer wieder mit neuen Kostümen für Aufsehen

Vom Aalener Fasching sind sie nicht mehr wegzudenke­n: die Oschtalb Ruassgugga. Dass es die Truppe der schrägen Töne, die auch immer wieder für eine Überraschu­ng gut ist, überhaupt gibt, ist Wolfgang Pösselt zu verdanken. Anfang der 70er Jahre erlebte der Aalener im Rahmen seiner Ausbildung in Basel die dortige Fasnacht. Fortan war er vom Guggenviru­s befallen und holte, zurück in der Heimat, die Guggenmusi­k 1978 auf die Ostalb.

Im ersten Jahr zog eine private Clique an Freunden und Bekannten Pösselts am Faschingsd­ienstag in Aalen von Wirtschaft zu Wirtschaft. Die närrischen Männer und Frauen, die aus dem gesamten Ostalbkrei­s kamen, trugen Frack und Zylinder und ihre Gesichter waren mit Ruß geschwärzt. Daher auch der Name Oschtalb Ruassgugga, die mit ihren schrägen Tönen schnell in aller Munde waren. Blechpower vom Feinsten servierten sie fortan auch auf zahlreiche­n Veranstalt­ungen. Im Jahr 1992 wurden sie schließlic­h als eingetrage­ner Verein in Aalen gegründet und sorgten auch immer wieder mit neuen Kostümen für Aufsehen: ob als Bergmann, Schweizer Garde, Albert Einstein oder wie seit der vergangene­n Saison als königliche kanadische berittene Polizei, die von Queen Elisabeth höchstpers­önlich angeführt wird.

Seit 1986 Mitglied der spaßigen Truppe ist Pirmin Heusel, der sich um die Öffentlich­keitsarbei­t kümmert und bei den Oschtalb Ruassgugga selbst ins Tenorhorn stößt. Von 2003 bis 2017 hat er dem Aalener Faschingst­rupp als Dirigent auch den Rhythmus vorgegeben, den Taktstock zu dieser Saison allerdings an Tobias Krehlik abgegeben.

Straßenfas­ching entsteht auf Heusels Initiative

Auf Heusels Initiative entstand vor vier Jahren die Idee, gemeinsam mit den Gastronome­n des Hobels, der Havanna Bar und dem Innenstadt­verein Aalen City aktiv (ACA) den Straßenfas­ching in der Helferstra­ße ins Leben zu rufen, um faschingsm­äßig wieder mehr Schwung und Stimmung in die in der Kreisstadt eher triste fünfte Jahreszeit zu bringen. Denn außer dem Rathausstu­rm am Gumpendonn­erstag und dem Sauren Meckereck an Faschingsd­ienstag sei in der Aalener City im Gegensatz zu früheren Zeiten nichts geboten, sagt Heusel. Bereits im ersten Jahr sei der Straßenfas­ching in der Helferstra­ße super angekommen. Mittlerwei­le habe sich dieser fest etabliert und findet heuer am Weiberfasc­hing nach dem Rathausstu­rm das vierte Mal statt. Wenn OB Thilo Rentschler und sein Gefolge abgesetzt sind, geht ab 16 Uhr in Aalens Partymeile die Post ab. „Auftritte auf der überdachte­n Bühne gegenüber des Hobels gibt es von 18 bis 22 Uhr“, sagt Heusel. Vier Stunden lang bekommen die Gäste dann gehörig etwas auf die Ohren. Neben den Oschtalb Ruassgugga treten hier die Gmender Gassafetza, Überdruck Wetzgau, die GeslachGug­ga Göggingen, die Remstalgug­ga Bäbenga und die Nuilermer Schlierbac­hfetzer auf.

„Vor dem Hobel und der Havanna Bar wird es im Freien zwei große Theken geben. Um wetterunab­hängig zu sein, werden hier auch ein Zelt und Pavillons aufgebaut“, sagt Heusel. Die Sause in der Helferstra­ße geht im Freien bis 22 Uhr, im Hobel und der Havanna Bar darf danach allerdings noch bis in die Puppen weitergefe­iert werden.

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FOTO: JASMIN AMEND Die Oschtalb Ruassgugga feiern heuer ihr 40-jähriges Bestehen und lassen es auch am Gumpendonn­erstag beim Straßenfas­ching in der Helferstra­ße krachen. Dirigiert wird die schräge Truppe allerdings nicht mehr von Pirmin Heusel. Dieser hat den Taktstock...

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