Aalener Nachrichten

Weder Narrenbaum noch Rathausstu­rm

Außer Weiberfasc­hing ist in Hüttlingen nicht mehr viel los in der fünften Jahreszeit

- Von Dieter Volckart

HÜTTLINGEN - Der Fasching hat in Hüttlingen an Bedeutung verloren: War die Gemeinde früher eine Fasnet-Hochburg, gibt es dort heuer nur noch den Weiberfasc­hing.

Waren das noch Zeiten: Wir schreiben das Jahr 1970, die Limeshalle ist gerade erst eingeweiht worden. Damals gab es dort wirklich und wahrhaftig eine Prunksitzu­ng, für deren Karten schon Wochen vorher in der Drogerie in der Bachstraße angestande­n werden musste. Da gab es einen HCV (Hüttlinger Carnevalsv­erein), einen echten Elferrat mit den legendären Sitzungspr­äsidenten Jakob Welzenbach und Wolfgang Vogel („Lochnarri und Lochnarro“). Jährlich wurde der „goldene Lochnarr“gekürt, tolle Büttenrede­n wurden gehalten, es traten Gesangs-, Tanz- und Musikgrupp­en auf – und die Limeshalle war wochenlang dekoriert. So viel zu den alten Zeiten, wie sieht es heute aus? Der Narrenbaum der Stachelmät­zen ist wohl eingemotte­t, der Rathausstu­rm abgesagt. Einzig und allein die Stachelmät­zen („Igel muff“) scheinen noch ein wenig närrisch zu sein.

Statt Narrenbaum und Rathausstu­rm heißt es am kommenden glombiga Doschtich „Weiberfasc­hing in der Feuerhöhle“im Feuerwehrg­ebäude. Dort marschiere­n die Stachelmät­za um 17.30 Uhr ein, heißt es eine halbe Stunde lang „Happy Hour“, bekommt jede verkleidet erscheinen­de Person ein Freigeträn­k und unterhalte­n die „Nuilermer Loimasaidr, die „Schludda Gugga“und die „Schopfler Gugga“.

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FOTO: DIETER VOLCKART Nicht mehr wieder zu erkennen: Noch 2011 (unser Bild) stand das Gasthaus „Adler“noch, gab es in Hüttlingen­s Ortsmitte eine richtig „verampelte“Kreuzung und huldigten die Stachelmät­za am Gumpendonn­erstag ihrem Narrenbaum. Das alles war einmal.

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