Aalener Nachrichten

Die Gallier kommen

Mit 250 Leuten ist das gallische Dorf die wohl größte Fußgruppe in der Fastnacht

- Von Beate Gralla

ELLWANGEN-PFAHHEIM - Die Gallier kommen. Viele. 250, vielleicht noch ein paar mehr. Da werden sie Augen machen, in der Zentralmac­ht in Ellwangen. Aber auch in Pfahlheim, wenn die vielleicht größte Fußgruppe aller Zeiten bei den Fastnachts­umzügen mitläuft.

Das gallische Dorf nennen sie sich. Dahinter stecken die zwei Pfahlheime­r Jugendhütt­en, die die Wagen bauen. Sie haben alles organisier­t, das Thema ausgesucht, den Grundgedan­ken festgelegt. Sie wollten schon länger etwas gemeinsam machen an Fastnacht, sagen Martin Stengel, Michael Hieber und Christine Köppel. Dieses Jahr hat’s geklappt. Es ist auch ein Geburtstag­sgeschenk für die Limesnarre­n, die elf Jahre alt werden. Da muss schon etwas Besonderes her. So etwas wie das gallische Dorf.

Gallier passen gut zu Pfahlheim, finden die drei. Jeder kennt das gallische Dorf, das Asterix und Obelix mit ihren Kumpeln gegen die Römer verteidige­n. Eigen sind sie, dickköpfig, aufmüpfig und stolz auf ihre Tradition, ihren Zusammenha­lt, ihr Dorf. Genau wie die Pfahlheime­r.

„Wir glauben, dass wir schon besser sind als die anderen Teilorte“, sagen Stengel, Hieber und Köppel augenzwink­ernd. Wer hat denn schon einen eigenen Wochenspie­gel, eine Dorf-App, ein Freibad und einen Badesee? Eben. Auf Pfahlheim lassen sie nichts kommen. So wenig wie Asterix und Obelix auf ihr gallisches Dorf.

Familien, Gruppen, Stammtisch­e, alle sind dabei

Mit 250 Einwohnern plus zwei Wagen dürfte das gallische Dorf aus Pfahlheim einiges größer sein als das Vorbild. Alle machen mit. Familien, Gruppen, Stammtisch und Liederkran­z, die sich sonst selbst ein Thema ausdenken. Der kleinste Gallier ist im Kindergart­en, die ältesten sind in Pension.

Die Kostüme hat das siebenköpf­ige Organisati­onsteam ausgesucht. Vorlage sind nicht Asterix und Obelix, die Pfahlheime­r Gallier haben sich für historisch­e Kostüme entschiede­n. Zwei für Männer, zwei für Frauen, eins für Kinder. Im November war Anprobe. Dann wurde bestellt. Einen Händler zu finden, der liefern konnte, war bei einer Stückzahl von 250 gar nicht so einfach.

Und weil ein gesunder Gallier auch etwas zu trinken braucht, haben sie mit der Aalener Löwenbraue­rei sogar ein eigenes Bier entwickelt. Mit Gallier-Etikett. Es ist aber nur für den Eigenbedar­f im Dorf.

Mit dem gallischen Dorf wollen sie’s den Ellwangern zeigen. Das liegt am vergangene­n Jahr. Da waren die Pfahlheime­r Gruppen beim Ostalbumzu­g mitmarschi­ert und haben deshalb beim Ellwanger Umzug ausgesetzt. Das wurde ihnen angekreide­t. Und das lassen sie nicht auf sich sitzen. Jetzt zeigen sie den Ellwangern, wie’s geht. Mit fröhlich-rebellisch­em Gesichtsau­sdruck und einer Riesengrup­pe, die keiner übersehen kann. Bei sieben Umzügen sind sie in diesem Jahr dabei.

Der krönende Abschluss ist der in Ellwangen. Da ziehen sie als unbesiegba­re Gallier ein. Die Zentralmac­ht dort will ihnen wohl tapfer die Stirn bieten, haben sie gehört. Bürgermeis­ter Volker Grab geht als Römer.

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FOTO: PRIVAT Die Gallier kommen. Sie sind das Vorbild für 250 Pfahlheime­r, die an der Fastnacht als gallisches Dorf zeigen, dass Aufmüpfigk­eit und Heimatstol­z auch heute noch gelten.

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