Oesterhelweg bestraft harmlosen VfR
Auswärtsmisere hält an - Fußball-Drittligist VfR Aalen verliert in Lotte mit 0:2 (0:1)
LOTTE - Die Auswärtsmisere des VfR Aalen in der 3. Liga hält an. Exakt sechs Monate nach dem bislang einzigen Erfolg auf fremden Plätzen in dieser Saison (4:2 beim Chemnitzer FC am 2. August 2017) unterlag die Mannschaft von Trainer Peter Vollmann am Freitagabend bei den Sportfreunden Lotte nach einem verkorksten Auftritt verdient 0:2 (0:1). Gegen äußerst harmlose Gäste avancierte ausgerechnet der ehemalige Aalener Maximilian Oesterhelweg mit einer Torvorlage und einem Treffer zum Matchwinner der Sportfreunde.
„Das war viel zu wenig“, nahm Peter Vollmann kein Blatt vor den Mund. „Uns haben über 90 Minuten Aggressivität und Härte gefehlt. Wir haben die entscheidenden Zweikämpfe verloren und uns den Schneid abkaufen lassen. So kann man auswärts nichts holen.“Auch Außenbahnspieler Sascha Traut redete Klartext: „Wir haben so gut wie keinen Zweikampf gewonnen und waren einfach zu schlecht, um hier etwas mitzunehmen. Lotte wollte den Sieg mehr als wir, hat völlig verdient gewonnen.“Eine bittere, aber treffende Analyse.
Im Vergleich zum 3:2-Heimsieg gegen Chemnitz hatte Vollmann seine Startformation unfreiwillig auf drei Positionen umgebaut. Für Patrick Schorr, der sich im Abschlusstraining am linken Oberschenkel verletzt hatte (Verdacht auf Muskelfaserriss), verteidigte Thorsten Schulz auf der linken Abwehrseite. Weil Sebastian Vasiliadis wegen eines noch nicht auskurierten Infekts ebenfalls passen musste, kehrte Maximilian Welzmüller nach abgesessener Gelbsperre im defensiven Mittelfeld ins Team zurück. Außerdem nahm Marcel Bär zunächst auf der Bank Platz, für ihn durfte Lukas Lämmel von Beginn an ran. Weil neben Vasiliadis auch Mattia Trianni krankheitsbedingt in Aalen bleiben musste, blieb sogar ein Kaderplatz beim VfR Aalen frei.
Bei den Gastgebern, die zuvor eine 0:5-Klatsche beim Spitzenreiter Paderborn kassiert hatten, gab Trainer Andreas Golombek seinen Spielern die Gelegenheit, Wiedergutmachung zu betrieben. Nur Kevin Freiberger ersetzte den rotgesperrten Bernd Rosinger. Diese Maßnahme sollte sich schnell auszahlen. Nach einer kurzen Abtastphase nutzten die Sportfreunde gleich ihre erste Tormöglichkeit. Rico Preißinger hatte im Zweikampf mit Maximilian Oesterhelweg im Mittelfeld das Nachsehen - und dann ging es zu (4) (4) (4,5) (4,5) (4) schnell für den VfR. Der frühere Aalener, der von Januar 2014 bis August 2015 auf der Ostalb aktiv war, spielte zunächst einen blitzsauberen Doppelpass mit Jaroslaw Lindner, ehe er Freiberger mit einer mustergültigen Vorlage auf die Reise schickte. Der 29-Jährige sprintete zwischen den beiden Aalener Innenverteidigern Robert Müller und Torben Rehfeldt hindurch, umkurvte den herauseilenden VfR-Schlussmann Daniel Bernhardt und hatte keine Mühe, den Ball ins leere Tor zu befördern - 1:0 (15.). Damit war die Taktik der Gäste schon früh über den Haufen geworfen. „Der Trainer hat uns mitgegeben, hinten die Null zu halten und dann im Umschaltspiel unsere Chance zu suchen. Wir haben uns fest vorgenommen, endlich den zweiten (5) (5) (4,5) (5 ab 46. Marcel Bär (5)) (5) Auswärtssieg zu landen“, hatte Maximilian Welzmüller noch vor dem Anpfiff angekündigt.
Lotte lässt Chancen aus
Es blieb ein frommer Wunsch. Bis zur Pause konnten die Aalener sogar froh sein, nicht noch deutlicher in Rückstand zu geraten. Vor allem Moritz Heyer und Verteidiger Michael Schulze hatten gute Chancen, den Vorsprung auszubauen. „Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen“, räumte Rico Preißinger schon zur Pause ehrlich ein.
In der zweiten Halbzeit - Bär war für Lämmel gekommen - hinterließ der VfR zu Beginn zwar einen etwas engagierteren Eindruck, hatte mehr Ballbesitz konnte sich kurzzeitig auch mal in der gegnerischen Hälfte festsetzen. Wirklich gefährlich wurden die Aalener aber zu keinem Zeitpunkt, konnten sich nicht eine klare Torchance herausspielen.
Daran konnten auch die Einwechslungen von Marcel Bär und Gerrit Wegkamp als frische Offensivspieler sowie die Umstellung auf eine Dreierkette in der Abwehr nichts mehr ändern. Im Gegenteil! Nach einer Fehlerkette in der Aalener Defensive traf Oesterhelweg mit einem sehenswerten Volleyschuss von der Strafraumgrenze zum 2:0-Endstand (75.). Wenig später hatte Freiberger auch noch Pech mit einem Pfostenschuss. Bernhardt - Geyer, R. Müller, Rehfeldt, T. Schulz (71. Wegkamp) -Lämmel (46. Bär), Welzmüller, Preißinger (84. Stanese) -Traut, Schnellbacher, Morys. Nicolas Winter (Scheibenhardt) 1340. 1:0 Freiberger (15.), 2:0 Oesterhelweg (75.).