Triebwerksschäden durch Wüstensand
Fluggerätemechaniker warten und reparieren Fluggeräte, beispielsweise Triebwerke. Sehen, fühlen und messen: darauf kommt es in der Befundung von Triebwerken an. Christian Krawielicki war Befunder beim Triebwerkhersteller MTU, dann hat er den Meister gemacht. Jetzt ist er Vorgesetzter von 70 Mitarbeitern. Flugzeugtriebwerke sind Meisterwerke an der Grenze des technisch Machbaren. Im Inneren wird es gut 1000 Grad heiß. Das müssen Materialien erst einmal aushalten – bei Triebwerkslebenszeiten zwischen 30 und 50 Jahren. Die wenigsten Teile halten das über den gesamten Zyklus aus, die meisten müssen irgendwann repariert oder ersetzt werden. Die MTU, München, entwickelt und produziert Triebwerke. wobei deren Instandhaltung ist ein weiterer Geschäftsbereich ist. Weltweit hat die MTU rund 4000 Mitarbeiter in diesem Service, etwa 650 arbeiten in Ludwigsfelde bei Berlin. Der Standort ist spezialisiert auf Antriebe für Mittelstreckenmaschinen, Hubschrauber, Business-Jets und Industriegasturbinen. haben modellbezogene Listen, der Hersteller schreibt Wartungsintervalle sowie den Austausch von Bauteilen mit begrenzter Lebensdauer vor. Und auch die Airlines, also die Kunden von der MTU, haben bestimmte Anliegen. Die können aus Fehlermeldungen des Triebwerks im Betrieb stammen. Oder ein Kunde, der es möglichst lange nutzen will, lässt es öfter als vorgeschrieben warten. Der Service bestimmt die Lebensdauer von Triebwerken. Wüstensand und schlechte Luft zum Beispiel schaden ihnen. Auf dem Tisch vor Christian Krawielicki steht eine Turbinenscheibe. Sie hat den Durchmesser einer Armlänge und besteht aus mehreren Stufen, an jeder Stufe sind kleine Schaufeln angeschweißt, insgesamt sind es Hunderte. Sie schaufeln Luft in die Turbine. Nach etwa 15 000 Starts muss die Turbinenscheibe überprüft werden. Sie wurde nach einem vorgeschriebenen Plan gereinigt, dann mit einer fluoreszierenden Flüssigkeit auf Risse hin untersucht. Krawielickis Job ist die Befundung. „Zuerst schaue ich Dokumente durch, ob alle Vorinspektionen durchgeführt wurden, dann lese ich nach, ob der Kunde eventuell einen besonderen Service wünscht“, erklärt er. Die handwerkliche Arbeit ist die Kontrolle der Turbinenscheibe bis in die kleinsten Ecken hinein. Dabei arbeitet Krawielicki mit Spiegeln und Lupe – und das unter extrem hellem Licht. Kerben in der Scheibe dürfen laut Toleranz an manchen Stellen bis zu 0,9 Millimeter tief sein. „Ist die Tiefe kritisch, mache ich einen Negativabdruck und lasse den im Labor unterm Elektronenmikroskop untersuchen“, erklärt er. Zu tiefe Kerben schwächen das Material. Selbst Kerben in der genannten Tiefe dürfen nur in vorgeschriebenen Zonen der Scheibe sein. Wo,