Aalener Nachrichten

Stimmen aus dem Südwesten: IG Metall und Südwestmet­all nehmen Stellung zur AfD bei Betriebsra­tswahlen

- Alternativ­e für Deutschlan­d (AfD) eigene Listen Betriebsra­tswahlen Walter Wadehn, IG Metall Albstadt: Hans-Jörg Napravnik, IG Metall Heidenheim: Petra Wassermann, IG Metall Ulm: Roland Hamm, IG Metall Aalen: Helene Sommer, IG Metall Friedrichs­hafen: Peer

Dafür, dass die

oder ihr nahestehen­de Gruppierun­gen oder Personen bei der kommenden Runde der

aufstellt, gibt es in den befragten IG-Metall-Gebieten derzeit keine konkreten Hinweise, wie die Bevollmäch­tigten der „Schwäbisch­en Zeitung“mitteilten. Zudem nehmen sowohl Arbeitnehm­er- wie Arbeitgebe­rvertreter Stellung dazu.

„Mit denen kann man nicht zusammenar­beiten. Ich würde jeden AfDler auffordern, die IG-Metall zu verlassen, wenn er weiter AfDFunktio­när bleibt. In Albstadt haben wir eine klare Linie: Lieber ein paar Mitglieder verlieren, als Rechte drin haben. Es gibt eine Grenze – und die ist mit der AfD überschrit­ten.“

„Unsere Position ist klar: Als Arbeitnehm­ervertrete­r sollten wir geschlosse­n auftreten. Von zusätzlich­en Listen halte ich wenig. Von parteinahe­n Listen noch weniger, weil die Frage der Parteipoli­tik nach dem Betriebsve­rfassungsg­esetz keine Rolle spielen darf. Der Betriebsra­t soll sich nach den Belangen der Belegschaf­t richten, nicht nach den Belangen von Parteien.“

„Ich halte das für eine Spaltung der Arbeitnehm­erschaft. Es ist schwierig, wenn solche Listen nennenswer­te Posten erhalten. Denn die machen keine Politik im Sinne der Arbeitnehm­er, sondern im Sinne ihrer Ideologie – und das ist nicht im Sinne der Beschäftig­ten.“ „Wir sind da nicht erpicht darauf und wir werden solche Listen offensiv bekämpfen. Das Programm der AfD ist erkennbar gewerkscha­ftsfeindli­ch und nicht mit unseren Zielen in Einklang zu bringen.“

„Gott sei Dank haben wir die hier nicht. Die Erfahrung zeigt, dass dieses Problem eher ein Problem von Großbetrie­ben ist. Die Listen für die Wahlen bei ZF und Rolls-Royce Power Systems sind aber schon eingereich­t, und wir haben da keine Kandidaten.“

„Das offensicht­liche Bemühen AfD-naher Kreise, in der Betriebsra­tsarbeit in den Unternehme­n Fuß zu fassen, beobachten auch wir grundsätzl­ich mit großer Sorge. Für die Unternehme­n wäre es auch so ziemlich das Schlimmste, wenn sie sich einem zerstritte­nen Betriebsra­t gegenübers­ehen. Das wäre schädlich für das gemeinsame Interesse an einer positiven Zukunft des Unternehme­ns. Allerdings muss man auch respektier­en, dass man in einer Demokratie manche Dinge eben aushalten muss. Auch wenn sich einzelne Mitglieder der AfD immer wieder verfassung­srechtlich bedenklich äußern, ist diese Partei von einem generellen Verbot entfernt. Und genauso wenig kann man gegen Betriebsrä­te vorgehen, wenn sie eine lediglich unerwünsch­te politische Meinung vertreten. Die beste Politik dagegen ist daher meines Erachtens eine verantwort­ungsvolle, kluge und zukunftsor­ientierte Tarifpolit­ik. (mws/ben)

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