Aalener Nachrichten

Auf närrischer Pilgerfahr­t

Die Adelmannsf­elder „Neischidd Narra“bestreiten den kleinsten Umzug im Kreis

- Von Martin Bauch

ADELMANNSF­ELDEN - Bei der wohl kleinsten organisier­ten Faschingsv­eranstaltu­ng im Ostalbkrei­s wird das Feiern ganz groß geschriebe­n: Die „Neischidd Narra“ziehen durch die Straßen von Adelmannsf­elden und stürmen zum Schluss noch das Rathaus.

2003 haben sie zum ersten Mal am Faschingsu­mzug in Bühlerzell teilgenomm­en. 2013 oder 2014, so genau weiß man es nicht mehr, sind sie das erste Mal, mit Frau, Mann und Motivwagen, quer durch Adelmannsf­elden gezogen. Die „Neischidd Narra“aus Adelmannsf­elden sind schon ein verrücktes Völkchen, wenn auch eines mit mittlerwei­le fast 80 Mitglieder­n. Rein statistisc­h ist somit jeder 25. Bürger der Gemeinde Mitglied bei ihnen. In den letzten Jahren zählt die Narrengrup­pe zu den beliebtest­en Fußgruppen beim Faschingsu­mzug in Bühlerzell und wird von einer hochkaräti­gen Jury aus Bürgermeis­tern und anderen Honoratior­en regelmäßig für ihren tollen Auftritt prämiert. „Auch in diesem Jahr haben unsere närrischen Botschafte­r wieder einen der vorderen Plätze belegt. Die Konkurrenz in Bühlerzell war in diesem Jahr besonders stark“, sagt Bürgermeis­ter Edwin Hahn stolz. Er unterstütz­t ohne Wenn und Aber das närrische Treiben der Gruppe.

Den aufwendig hergestell­ten Motivwagen nach nur einem Auftritt gleich wieder zu verschrott­en, das war den „Neischidd Narra“irgendwie zu schade. Und so entstand die Idee, noch eine kleine Rundfahrt durch Adelmannsf­elden dranzuhäng­en. Zuschauer hat die Narrengrup­pe, die in diesem Jahr als irische Kobolde unterwegs ist, auf ihrem Weg durchs Dorf fast keine. Hin und wieder geht ein Fenster oder eine Tür auf und neugierige Blicke folgen dem närrischen Zug. Manchmal bekommen die „Neischidd Narra“von den Bürgern auch eine Flasche Sekt mit auf den Weg. Bei ihren Hausbesuch­en werden sie von den Bewohnern bestens bewirtet. Es gibt Schmalzbro­t und eine Kleinigkei­t zum Essen. Beim Rathaus in Adelmannsf­elden ist dann Endstation. Dort gibt es nochmal Brezeln, Krapfen – und natürlich eine Kleinigkei­t zum Trinken. Zum Dank lesen die „Neischidd Narra“ihrem Bürgermeis­ter dann noch die Leviten. Hahn nimmt es mit Humor und freut sich am Ende über die Verleihung des Narrenorde­ns. Ja, so schee g’mütlich ka Fasching au sei...

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Unentwegt in Sachen Narretei unterwegs: Die „Neischidd Narra“leisten echte Pionierarb­eit – ob zu Fuß oder mit ihrem Wagen.
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FOTOS: MARTIN BAUCH

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