Neuer Kämmerer will Bürgermeister werden
ELLWANGEN (gr) - Es ist zwar Fasching, aber das ist kein Faschingsscherz: Der frisch gewählte Kämmerer von Ellwangen, Joachim Koch, bewirbt sich derzeit als Bürgermeister von Gemmrigheim im Landkreis Ludwigsburg. Durchaus möglich also, dass er sein Amt nie antritt.
Telefonanruf bei Joachim Koch bei den Gemeindewerken von Niefern-Öschelbronn, die er leitet. Ja, er kandidiert in Gemmrigheim, und nein, er zieht die Kandidatur nicht zurück. Das habe er bei der Bewerbung auch so gesagt: „Ich habe mit offenen Karten gespielt.“
Große Chancen rechnet sich Koch bei den Bürgermeisterwahlen zwar nicht aus. Vor allem nicht, seit auch der bisherige stellvertretende Bürgermeister seinen Hut in den Ring geworfen hat. Seinen Wahlkampf macht er weiter. Das bringe persönliche Erfahrungen, sagt er. Und sollte er überraschenderweise doch gewählt werden, will er das Amt auch antreten.
Sechs Kandidaten wollen in Gemmrigheim Bürgermeister werden. Die Wahl ist am 4. März, eine Stichwahl wäre am 18. März. Entscheiden sich die Gemmrigheimer gegen Koch, will er in Ellwangen am 1. April anfangen. Das sei auch sehr, sehr wahrscheinlich, sagt er.
Wenn er sich schon parallel zu seiner Wahl als Kämmerer als Bürgermeister bewirbt, ist Ellwangen dann nur ein Zwischenstopp? Auch da, sagt Koch, sei er bei der Vorstellung offen gewesen. Er gehöre nicht zu denen, die häufig wechseln und habe auch nicht vor, zügig woanders hinzugehen, aber er könne auch nicht versprechen, dass er bis zur Pension Stadtkämmerer von Ellwangen sei.
Pressesprecher Anselm Grupp bestätigt, dass Koch seine Kandidatur in Gemmrigheim offen angesprochen hat. Sollte er Bürgermeister werden, müsse der Gemeinderat entscheiden, wie es weitergeht. Entweder werden die unterlegenen Bewerberinnen und Bewerber noch einmal eingeladen oder die Stelle wird neu ausgeschrieben. Einfach den Zweitplatzierten zu nehmen, geht nicht.