Mittendrin ist alles
Fünf Wintersportfans aus der Region reisen am Donnerstag zu den Olympischen Winterspielen nach Südkorea
ELLWANGEN - Verrückt sind sie nicht, aber begeistert und zwar vom Wintersport. Was mit Biathlon begann, ist längst auf nahezu alle winterlichen Sportarten ausgeweitet worden. „Wie wäre es denn mal mit Shorttrack?“, sagt etwa Josef May auf die Frage, welches Event die fünf Arbeitskollegen, die allesamt beim Ellwanger Unternehmen EnBW ODR arbeiten, noch auf die Besuchsliste für die Winterspiele aufnehmen sollen. Für Bernd Esslinger, Matthias Willer, Engelbert Gassner, Reiner Mayer und Josef May geht es an diesem Donnerstag wieder einmal auf Tour. Das Ziel sind die Olympischen Winterspiele in Südkorea.
Seit dem Jahr 2005 gehen die Wintersport-Begeisterten auf Tour zu den verschiedenen Events. Insgesamt 14 Veranstaltungen, wie Weltmeisterschaften oder Olympia, sind inzwischen bereits zusammen gekommen. „Wir planen seit vier Jahren unsere Reise nach Südkorea“, sagt May, der erst etwas später zur Gruppe gestoßen ist, aber nun die Position des Planers und Essensbeauftragten bekleidet. „Er musste erst eine Aufnahmeprüfung bestehen“, sagt Matthias Willer mit einem Schmunzeln und fügt an: „Josef ist der einzige, der diese bislang bestanden hat.“
Jeder der fünf hat seine klare Aufgabe und Funktion in der Gruppe. Engelbert Gassner, den sie den Präsidenten nennen, gilt als Gründungsvater der Gruppe, sorgt für gute Stimmung und hat das letzte Wort über die Detailplanung. „Bernd und ich sorgen dafür, dass wir die wichtigsten Wettkämpfe besuchen“, sagt Gassner.
Dabei hat Bernd Esslinger noch eine weitere, wichtige Aufgabe. Er ist der V.I.P.-Beauftragte und das nicht ohne Grund: „Er kennt nahezu alle Sportler samt Familienmitgliedern“, so Gassner weiter. Dieses Wissen fällt ihm aber nicht in den Schoß, sondern das ist harte Arbeit. „Aber ohne die geht es nicht“, sagt Esslinger.
Esslinger als Star gefragt
Manchmal wird er aber auch selbst zum V.I.P., so geschehen schon zweimal: Einmal wurde er von zwei Fans mit dem französischen Biathlonstar Simon Fourcade verwechselt, ein anderes Mal stand er als dieser sogar Rede und Antwort im Mongolischen Fernsehen. Mit viel Talent und Geschick kommen vor allem Gassner und Esslinger den Biathlonstars aus allen Ländern immer sehr nahe. „Wir haben da unsere Mittel und Wege“, lässt sich Gassner nicht in die Karten schauen und fügt an: „Wir werden auch dieses Mal wieder mittendrin sein.“Ganz so nah dran sind die anderen drei dann meist nicht, aber dennoch schaffen es auch sie immer wieder einige Trophäen zu ergattern und dabei bleibt es längst nicht nur bei den üblichen Bildern. So hat Josef May beispielsweise in Vancouver 2010 den Strauß der damaligen mehrfachen Olympiasiegerin Magdalena Neuner ergattert. Noch heute hat das Band dieser Trophäe einen Ehrenplatz.
Welche Sportarten sich die fünf Fans in den kommenden Tage anschauen werden, das steht noch nicht fest. „Wir haben für acht Wettkämpfe Tickets gekauft. Doch erfahrungsgemäß wird es dabei nicht bleiben“, so May weiter. Unter diesen Wettkämpfen ist natürlich Biathlon, das Mannschaftsspringen der Skispringer und mindestens ein Langlaufwettbewerb.
sagt Engelbert Gassner.
„Ohne Langlauf geht es nicht“, sagt Willer, der selbst im Winter gerne auf Skiern unterwegs ist. „Matthias informiert sich immer ganz genau, mit welchem Material die Sportler unterwegs sind. Manchmal glaube ich sogar, dass ihm das wichtiger ist als das Rennen selbst“, sagt Gassner mit einem Schmunzeln.
Donnerstag geht es los
An diesem Donnerstag starten die fünf ihre Tour nach Südkorea. Die erste Hürde ist dabei wohl bereits die Anreise, die mehr als nur einige Stunden in Anspruch nehmen wird. Doch bange wir den Fünfen dabei nicht: „Wir sind vorbereitet“, sagt May und der Chef-Organisator muss es schließlich wissen. In Sachen Ausrüstung haben die fünf Arbeitskollegen zudem ebenfalls nachgebessert. Alle haben sich vorab mit grünen Jacken ausgestattet, neben der obligatorischen Deutschland-Fahne versteht sich natürlich. Das Abenteuer kann also beginnen.
„Wir haben da unsere Mittel und Wege“,