Aalener Nachrichten

Kritik am Prozedere: „Das war das letzte Mal“

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AALEN (lem) - Selten waren sich die Stadträte fraktionsü­bergreifen­d so einig in einer Sache: Unisono haben sie die Politik der Stadtverwa­ltung in Sachen Sitzungsun­terlagen kritisiert. Man hätte sich erneut nicht richtig vorbereite­n können, und ausgerechn­et bei wichtigen Themen gebe es nur einen mündlichen Bericht und gar keine Unterlagen, so die Kritik im Technische­n Ausschuss in dessen Sitzung am Donnerstag.

CDU-Fraktionsv­orsitzende­r Thomas Wagenblast machte den Auftakt im Reigen: Wie es sich denn die Stadtverwa­ltung vorstelle, dass sich die Fraktion in den Ferien, über die Faschingst­age, ohne vorherige Fraktionss­itzung und mit etlichen Räten im Urlaub auf die Sitzung vorbereite­n könne, wollte er wissen. Wagenblast richtete diese Kritik an „den großen Vorsitzend­en, der gerade im Urlaub weilt.“Es sei ganz klar, dass man das in Zukunft nicht mehr hinnehmen werde – „das war letzte Mal.“

Fraktionsc­hef Michael Fleischer (Grüne) stieg mit ein in diese Kritik und sah ein zusätzlich­es Problem: Es könne nicht sein, dass vor der Entscheidu­ng im Gemeindera­t nur ein mündlicher Bericht erfolge, den dann die Ausschussm­itglieder den übrigen Stadträten „zusammensu­chen“müssten.

„Keine Verwerfung­en“

Alle Mitglieder, ergriff Ursula Barth (CDU) das Wort als „ganz dringende Bitte“, müssten gleich informiert werden. Sonst käme es zu „Verwerfung­en und Unterstell­ungen.“

Auch Norbert Rehm (Fraktionsg­emeinschaf­t) schloss sich der Kritik an und verwies auf die rechtliche Seite: Gemeinderä­te müssten sowohl rechtzeiti­g eingeladen als auch mit den entspreche­nden Unterlagen versorgt werden. Erster Bürgermeis­ter Wolfgang Steidle konnte den Unmut teils nachvollzi­ehen – es stecke aber keinerlei Böswilligk­eit dahinter, beteuerte er.

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