Aschermittwoch bei den Grünen
Erste Veranstaltung dieser Art in Westhausen: Abgeordnete Stumpp und Grath sprechen
WESTHAUSEN (ij) - Die GrünenBundestagsabgeordnete Margit Stumpp und der Grünen-Landtagsabgeordnete Martin Grath haben den ersten politischen Aschermittwoch der Westhausener Grünen besucht. Das Echo auf die Veranstaltung war durchweg positiv.
WESTHAUSEN - Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Margit Stumpp und der Grünen-Landtagsabgeordnete Martin Grath haben den ersten politischen Aschermittwoch der Westhausener Grünen besucht. Beide gingen auf die aktuelle politische Situation in Bund und Land ein und diskutierten anschließend mit den Besuchern.
Rund 40 Besucher sind der Einladung von Gemeinderat und GrünenMitglied Martin Häring zum ersten politischen Aschermittwoch im Bürgersaal Westhausen gefolgt. Stumpps Analyse der Bundespolitik fiel wenig schmeichelhaft aus. Das große Hickhack um die Sondierungs- und Koalitionsgespräche hat nach Meinung von Stumpp der Politik geschadet. Die SPD zerlegt sich nach Meinung der Grünen-Abgeordneten gerade im Alleingang selbst durch viele unglaubwürdige Aussagen und Personaldebatten. „Ich finde das sehr bedenklich, denn eigentlich brauchen wir stabile Volksparteien, die die Vielfalt der politischen Meinung vertreten“, so Stumpp. Das geplante Heimatministerium für den scheidenden bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Politiker Horst Seehofer bezeichnet sie als Altersteilzeitstelle. „Die CSU-Definition für Heimat ist Ablehnung und Ausgrenzung“, ärgert sich Stumpp.
Landtagsabgeordneter Martin Grath bekannte sich zum ländlichen Raum: „Der ländliche Raum, insbesondere auch unsere Region, bietet sensationell gute Lebensmittel, beste Wasserqualität, eine wertvolle Naherholung und steht mit der Windkraft als Vorreiter in Sachen regenerativer Energieversorgung da“, so Grath. Noch nie sei in Baden-Württemberg so viel in Naturschutz investiert worden wie heute. Trotzdem gebe es viele Baustellen. Stichwort: Glyphosat. Hierin sieht Grath den direkten Verursacher des Bienen-, Insekten- und Vogelsterbens. „Nur Verbote allein bringen uns hier nicht weiter. Verbieten wir das eine, kommt eben was anderes. Nur mit Aufklärung und Aufzeigen von Alternativen lässt sich nachhaltig eine Änderung bewirken“, so Grath, der in einer vernünftigen Verbindung von Ökologie und Ökonomie Chancen für die Zukunft sieht. „Nicht Verbote sondern Angebot schaffen“, sagt Grath.
Ernährungsampel gefordert
Weitere Themen von Stumpp und Grath waren der verschwenderische Umgang mit Nahrungsmitteln, die ethisch problematische Wegwerfmentalität. Beide Politiker wollen sich für eine sogenannte Ernährungsampel stark machen. „Die Leute sollen wissen, was sie zu sich nehmen“, meinen sie. Wohnraum, Flächenfraß, Breitbandausbau, Mobilität auf dem Lande, Nachwuchssorgen beim Handwerk, Schule und Bildung, Gesundheitswesen – die Liste der Themen die an diesem Abend in Westhausen angesprochen wurden, ließe sich endlos weiterführen.
Von den Besuchern der Veranstaltung kam die Frage zum Bau der neuen B 29. „Für mich ist die B 29 neu ein absoluter ökologischer Schwachsinn, der zu einem großen Flächenverbrauch führt und statt zu einer Verkehrsentlastung zu einer massiven Verkehrszunahme führen wird. Mit mir kommt die B 29 nicht“, meinte Grath.