Selbstbewusstsein vor Dutts Kribbeln
Fußball-Zweitligist 1. FC Heidenheim spielt gegen Bochum - und einem Schwaben-Duo
HEIDENHEIM - Wie Robin Dutt (53) seine Mannschaft einstellen wird? „Das weiß nur er selber“, sagte Frank Schmidt (44) auf der Pressekonferenz am Donnerstag. Er kann, auch wenn er die Fußball-Zunft gut kennt, nicht vorher sehen. Als Kollegen in der 2. Fußball-Bundesliga muss Schmidt seinen Trainerkollegen noch kennen lernen. Schmidt muss den 1. FC Heidenheim an diesem Freitag um 18.30 Uhr gegen Dutt und seinem neuen Verein, VfL Bochum, coachen.
Neben der markanten Änderung beim Gegner, wo Dutt mit Co-Trainer Heiko Butscher das Schwaben-Duo mit VfB Stuttgart-Vergangenheit bildet, will Schmidt seine Mannschaft anders sehen. Der schwache Auftritt in Regensburg (0:2), laut Schmidt ein „Ausrutscher“, soll abgehakt sein. Das Spiel sei „unverblümt analysiert“geworden, soll aber mit Blick auf Bochum, dass ähnlich um Anschluss kämpft, kein Thema mehr sein.„Wir sind nach wie vor selbstbewusst“, merkt der Coach an. Das gilt besonders für die Heimauftritte. Die liefen in den jüngsten fünf Spielen ziemlich gut. Der FCH wolle „zuhause die Basis legen“. Denn: „Wir sind weit weg von Sicherheit.“
Wie sicher (oder unsicher) die Bochumer auf der Ostalb auftreten werden - fraglich. „Robin Dutt ist ein erfahrener Mann. Er wird versuchen, den Spielern jede Menge Selbstvertrauen mit auf den Weg zu geben“, sagt Schmidt. Dutt ist schon der fünfte Trainer der Saison beim Tabellen-14. aus dem Ruhrpott. Der einstige Trainer des SC Freiburg, Bayer Leverkusen und Werder Bremen sowie DFB-Sportdirektor wurde unter der Woche in Bochum installiert.
„Uns muss egal sein, wer dort Trainer ist“
Doch dass soll Heidenheim (als Zehnter drei Punkte mehr auf dem Konto) nicht tangieren. „Für uns muss egal sein, gegen wen wir spielen, wer dort Trainer ist. Wir brauchen Punkte. Es gilt an die Auftritte zuhause anzuknüpfen. Wir haben fünf Siege in Serie. Diesen Weg wollen wir weitergehen“, erklärt Schmidt. Er erwartet ein Spiel, in dem „jeder Zentimeter bekämpft wird“. „Auch wenn es abgedroschen klingt: „Die Basis muss sein, in die Zweikämpfe zu kommen und zu gewinnen“, so der Coach.
Klar ist: Beide Mannschaften hätten das „Ziel da unten weg zu kommen“. Dass ist auch Dutts erste Mission, knapp dreieinhalb Jahre nach seinem letzten Trainer-Amt bei Werder Bremen. Mit Butscher (37) steht ihm ein Bochum-Kenner zu Seite. Die Schwaben gemeinsam vor ihrem ersten Spiel - in Schwaben.
Eines verriet Dutt, vor der Abfahrt gen Süden, schon vor der Partie: „Es kribbelt dann doch immer wieder, wenn man vor seinem ersten Spiel steht. Die Heidenheimer kenne ich auch schon lange, schon aus Oberliga-Zeiten.“