Aalener Nachrichten

Mit der Kraft der zwei As

„Die Big BAAnd“startet mit einem exklusiven Konzert in ihr Jubiläumsj­ahr

- Von Ansgar König

AALEN - Es geht locker zu auf der Bühne, es wird geschäkert und gelacht. Und auch die Zuhörer plaudern zunächst ausgelasse­n und ungezwunge­n. Es ist in der Tat ein besonderes Konzert, das „Die Big BAAnd“am Dienstagab­end in der Aula des Theodor-Heuss-Gymnasiums gibt. Handverles­enes Publikum.

Doppelt Grund zum Feiern

Und das hat seinen Grund. „Die Big BAAnd“hat Grund zum Feiern, und das gleich doppelt. Zum einen startet das Ensemble in sein Jubiläumsj­ahr zum Fünfjährig­en, zum anderen ist die Band gezwungen, ihren Schlagzeug­er Stefan Rist zu verabschie­den, geht der doch als Professor nach Mannheim. So hatten die Macher eine Idee: Sie luden Freunde, Gönner und Sponsoren zu einem Konzert hinter verschloss­enen Türen ein – Generalpro­be unter Wettkampfb­edingungen quasi.

„Wir wollen zeigen, was wir uns in den vergangene­n Wochen erarbeitet haben“, begrüßt Vorsitzend­er Alfred May die Besucher, „ein Warmup für die neue Saison.“Etwa eineinhalb Stunden später sind sich die Zuhörer sicher, dass die gut 20 Musiker in den Proben fleißig gewesen sind. Count Basie, Sammy Nestico, Louis Armstrong, also die Musikerper­sönlichkei­ten, an denen eine Bigband wahrlich nicht vorbei kommt, haben die Gäste gehört, aber auch Außergewöh­nliches, zum Beispiel einen Calypso aus der Feder des Stuttgarte­r Posauniste­n Eberhard Budziat, der die Ostalb-Bigband in der Vergangenh­eit auch schon gecoacht hat.

Das Programm ist bunt gemischt: Blues, Swing, Jazz, Fusion, Latin, aber auch Rockiges. „Was wir uns in den vergangene­n Jahren vor allem erarbeitet­et haben: Vielseitig­keit“, fasst Kapellmeis­ter Matthias Blumensche­in zusammen. Nach gut 45 Minuten, die Hälfte des Konzerts ist vorbei, wandert ein Lächeln auf sein Gesicht. „Die Maschine läuft“, stellt er zufrieden fest.

Ihre Wurzeln hat „Die Big BAAnd“bei der Andreas T Bundy Big Band, aber auch bei der Young Jazz & Rock Honoration. Beide Formatione­n gibt es mittlerwei­le nicht mehr, aber geblieben sind Musiker, die, so Vorsitzend­er May, Spaß am Big-Band-Sound haben: „Der Klangkörpe­r macht’s.“So gründeten einige Verwegene am 17. Dezember 2013 einen Verein als Basis der Band. Das soll nun gefeiert werden. Wie May, der neben dem Vorsitz noch die Posaune bedient, ist auch der erste 36jährige Matthias Blumensche­in in Doppelfunk­tion gefordert. Auch der Posaunist sprintet am Ende jedes Stücks nach vorne, um als Bandleader den Takt für das nächste Stück vorzugeben. Es scheint fast, als wäre die Aufgabe, eine Big Band zu leiten, ähnlich schwierig, wie gleichzeit­ig ein Formel-1-Auto und einen 30-Tonner zu steuern.

Das Doppel-AA im Bandnamen wollen die Männer und eine Frau allerdings nicht nur als Bekenntnis zu Aalen verstanden wissen. Sie fühlen sich dem ganzen Ostalbkrei­s verbunden, kommen die Musiker im Alter zwischen 20 und 70 doch genauso aus Lorch wie aus Rosenberg, aus Hussenhofe­n und Ellenberg, Aalen und Ellwangen. „Als wir uns das Doppel-A als Logo ausgedacht haben, gab’s noch keine GD-Kennzeiche­n“, erklärt Vorsitzend­er May fast entschuldi­gend. Da passt am Ende „Besame mucho“als versöhnlic­he Zugabe ganz hervorrage­nd.

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FOTOS: ANSGAR KÖNIG Generalpro­be unter Wettkampfb­edingungen: „Die Big BAAnd“ist in ihre Jubiläumss­aison gestartet.
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Alfred May: Der Vorsitzend­e weiß auch vortreffli­ch mit der Posaune umzugehen.
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In Doppelfunk­tion: Matthias Blumensche­in dirigiert „Die Big BAAnd“und spielt Posaune.

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